Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Erziehungsthemen und hündische Verhaltensweisen ab dem Junghundealter.
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Trini
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Trini »

Hallo Gitte,

nicht nur Ruhe und Gelassenheit sind wichtig, auch die eigene Koerperhaltung ist extrem wichtig. Versuch da mal bei Dir drauf zu achten.

Und schmink Dir bitte die Idee der Chefin ab. :zwink: Ist man als Mensch sowieso. :) Da braucht man gar nicht dran zu arbeiten. Du hast naemlich sowieso die Faeden in der Hand. Du fuetterst, gehst mit dem Hund raus, etc..

Zum Selbstbewusstsein des Hundes: ich arbeite da gerne mit Dingen, die der Hund gerne macht. Suchspiele, Kunststuecke, etc.. Staerkt das Selbstbewusstsein auf jeden Fall.

LG
Martina

Gitte2
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Gitte2 »

Hallo zusammen,
Finchen,mein Mann und ich hatten gestern ein erstes "Vorgespräch" bei der Hundetrainerin und es war sehr aufschlussreich und interessant. Wir habe die Dame auf ihrem Gelände besucht, wo sie Finchen gut beobachtet hat.
Sie konnte feststellen, dass Finchen hauptsächlich mich beschützen will, ich bin sozusagen "ihr Welpe", während sie bei meinem Mann eher Schutz sucht. Es gab noch viele weitere neue Eindrücke und morgen wird Frau B. uns hier zu Hause einen Besuch abstatten und ein Training mit uns besprechen, das Finchen zu mehr Sicherheit und Selbstvertrauen bringen soll. Wir sind gespannt!!

Wenn ihr möchtet, werde ich euch berichten.

Ach Pumbo, sie hatte auch noch eine Literaturempfehlung für mich: Jan Nijboer Vielleicht kennst du den ja auch.
Liebe Grüße

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Friida
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Friida »

Viel Erfolg.

Nijboer würde ich mit Vorsicht genießen.

Meiner Meinung nach viel zu sehr auf absolute Kontrolle und auf diese Motivationsobjekte ausgerichtet.
Ich will weder einen Hund, der ständig hinter mir schleicht, noch einen, der nur auf sein "Mo" fixiert ist, weil er ja damit mit mir "auf die Jagd" geht.

laubfrosch
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von laubfrosch »

Wenn mir jemand sagt ich bin der "Welpe" meines Hundes, dann würde ich ehrlicherweise an dessen Kompetenz zweifeln. Aber ich hab generell ein Problem, wenn Menschen und Hunde in einen Topf kommen und man einmal gut durchschüttelt. Ich halt meine Hunde für durchaus kluge Gegenüber, die sehr vielschichtig in sozialen Interaktionen agieren können und nicht für Rudelvollpfosten die nur nach Schema F reagieren.

Wenn du nachlässig warst damit klar zu kommunizieren was du willst, dann überlegt sich deine Hündin natürlich auch was sie jetzt für gut befindet. Das hat meines Erachtens wenig mit Welpe sein zu tun, sondern mit einem eigentsändig denkendem Wesen, das versucht sein Umfeld zu gestalten.
Lässt du ihr Freiraum und wenn es nur durch Unklarheit ist, nutzt sie ihn. Ich find daran nix komisches oder ungewöhnliches. Bedeutet für mich eher daran zu arbeiten, dass ich für mich sehr klar definiere was ich will und wie ich es will. Ich find es hilfreich sich wirklich konkrete Bilder vorzustellen. Man agiert automatisch dementsprechender. Erledigt natürlich nicht jedes Problem von selbst, aber es ist mal ein guter Anfang.

Erna
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Erna »

Ich bin gespannt,was du weiter zu erzählen hast..

Jan Nijboer und M.Rütter,sind sich zum Teil ähnlich..
Bei beiden,war ich auf Seminaren..

Ich selber,sehe einige Dinge wohl etwas anders.. :zwink:

Bei meinem Typ Hund den ich habe,kam Rütter gar nicht weiter..Winkte ab..So wie bei manch anderen Rassen,aus den Gebrauchshunderassen auch..
Es wunderte mich allerdings nicht wirklich.. :lipssealed:

Ich mag dieses Schema F nicht..
Hunde wollen uns nicht immer und überall "Dominieren"..
Sie wollen in ihrer Art,verstanden werden..




Viele Grüße
Erna

laubfrosch
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von laubfrosch »

Hunde wollen uns nicht immer und überall "Dominieren"..
Sie wollen in ihrer Art,verstanden werden..
Schön gesagt :blumenkuss:

Gitte2
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Gitte2 »

Hallo zusammen,
wir hatten am Freitag unser zweites " Vorgespräch" mit der Hundetrainerin und es war äußerste interessant. (Die Dame hat sich 2 Stunden Zeit genommen) Wir haben unser Finchen ganz neu verstanden.

Erste Erkenntnis: Sie WILL gar nicht kontollieren, sie meint, sie MÜSSE es tun,seit Barney nicht mehr da ist.

Erste Maßnahme: Finchen darf weiter unter meinem Bett schlafen, aber wir machen die Tür zu. Finchen ist sonst, sobald ich eingeschlafen war, nach unten gegangen, um dort weiter "aufzupassen".
Und was soll ich sagen: Sie hat entspannt durchgeschlafen

Zweite Maßnahme: Sie bekommt- nach und nach- weniger zentrale Sitzpätze, damit sie nicht alles kontrollieren kann.
Wir haben eine Box anstelle eines Körbchens hingestellt.
Und was soll ich sagen: Gestern hatten wir viel Besuch und sie hat sich darin zurückgezogen.

Dritte Maßnahme: Sie erhält ihr Futter ausschließlich aus einem Dummy auf unseren Spaziergängen.
Und was soll ich sagen: Sie war zunächst etwas überrascht, findet das Spiel aber toll und trägt den Dummy stolz nach Hause.
Also fürs Erste bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden und meinem Mann und mir macht es viel Freude, den Hund jetzt besser zu verstehn.
Wir werden sehen.....

laubfrosch
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von laubfrosch »

Schön, weiterhin gute Fortschritte und schöne gemeinsame Momente

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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Gitte2 »

Hallo zusammen!
Gestern hatten wir das erste richtige Training.

Zunächst muss ich sagen, dass es um ein Vielfaches besser ist, wenn der Partner mit dabei ist.
Mein Mann konnte hautnah miterleben, was zu tun ist und es selbst erproben - und war anschließend auf sich und Finchen entsprechend stolz :goldcup:

"Leinenführigkeit" war das Thema:
Wir habn bisher eine Flexi-Leine benutzt.
Falsch, wie ich jetzt weiß- die hat Finchen nämlich immer bis zum Anschlag ausgerollt und vor uns alles "gecheckt", weil sie für uns ja alles regeln "musste".

Jetzt haben wir eine ca 5m lange Leine und bringen sie durch zunächst häufigen Richtungswechsel oder auch "Auststelllen des Beins" dazu , hinter uns zu bleiben.
Sie akzeptierte das sehr schnell und geht jetzt meist 80% der Zeit tatsächlich hinter uns bei lockerer Leine!
Viel entspannter das Ganze :)

Ich weiß, dass das alles sicher "kalter Kaffee" für euch Experten ist, aber uns wurde plötzlich so klar, wie unser Hund tickt und warum wir Dinge jetzt so machen sollen, wie wir sie machen. Perfekt :freu: Das Training lohnt sich und ist gut investiertes Geld.
Liebe Grüße

Pumbo
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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Pumbo »

Das klingt doch schon mal super, kannst du mir mal per Pin den Namen der Trainerin schicken? Ist sie aus der Ecke Sauerland?

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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Berney »

Ach, wie gut ich das kenne! :roll:

Vor allem abends ist mein Hund drauf geeicht, micht nur noch zu fixieren, bis ich endlich weg vom Rechner und zu ihm aufs Sofa komme. Wenn ichs denn endlich tue, rollt er sich zufrieden zusammen und pennt..... Vorher: Anstarren non stop :(

Lange Zeit bin ich drauf reingefallen und drauf eingegangen - jetzt nicht mehr. Sonst habe ich bald einen kleinen vierbeinigen Haustyrannen.

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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Jagdnase »

Mein Rat wäre auch: wenn sie dich im Haus kontrolliert, dann schicke sie auf ihren Platz (außerhalb Sichtweite), so dass sie es eben nicht mehr kann. Und wenn der Platz zu zentral liegt, dann platziere ihn erstmal an einem strategisch schlechten Ort. learning by doing sozusagen

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Re: Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Beitrag von Susaine »

Gitte2 hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich habe eine 9 Jahre alte Tibet Terrier-Hündin "Finchen", deren Kontrollzwang mir gegenübber sehr heftig ist; das heißt: Sie lässt mich kaum aus den Augen, legt sich in der Wohnung immer so hin, dass sie genau beaobachten kann, was ich gerade mache usw.
Dieses Kontrollieren ist besonders stark geworden, seitdem unser alter Tibi-Rüde "Barney" im letzten April verstorben ist. Der war sehr genügsam und unterwürfig- sie war die Dominante mit [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen].
Jetzt zu meinem Problem: Im Juli werden wir wieder einen Tibi-Zwerg bekommen, einen Rüden aus Barneys Zucht, also eher ruhig.
Was kann ich tun, um Finchen in diesen 3 Monaten bis dahin etwas entspannter und weniger kontollierend " zu machen"?
Ich bin dankbar für eure Ideen.
Hat sich ihr Verhalten nach dem Tod von Barney erst so extrem entwickelt? Oft sind die scheinbar so selbstbewussten Hunde eher die Sensibelchen, die durch Veraenderungen stark verunsichert werden.

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