Dringend Hilfe gesucht! Ständige Unruhe, weinen, anbellen

Erziehungsthemen und hündische Verhaltensweisen ab dem Junghundealter.
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marieundloki
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Mein(e) Hund(e): Loki

Dringend Hilfe gesucht! Ständige Unruhe, weinen, anbellen

Beitrag von marieundloki »

Hallo zusammen,

Ich bitte um Hilfe bei meinem (unserem) Problem, da ich mit meinen Nerven echt am Ende bin. Ich habe vor ca. 7 Monaten einen Husky-Mischling (mänl, nicht kastriert, 28kg, ca. 21 Monate alt) aus dem Auslandstierschutz adoptiert. Ich habe bereits Hundeerfahrung, bin selbst im Tierheim und mit Tierschutz-Hunden tätig und versuche mich natürlich mit dem Thema Erziehung, Körpersprache usw. auseinander zu setzen aber ich bin mit meinem Latein einfach am Ende.
Mein Loki hat einige „Baustellen“, er hat die ersten 7 Lebensmonate auf der Straße gelebt und anschließend weitere 6-7 Monate in einer Pflegefamilie in der er größtenteils draußen gelebt und keine Grenzen oder Regeln kennengelernt hat. (Er passt generell gut zum "Klischee" nordischer Hund).

Wie gesagt gibt es einige Dinge an denen wir arbeiten (er ist extrem unabhängig, Menschen sind ihm größtenteils egal, er nahm die ersten 6 Monate draußen überhaupt kein Futter an was das Training etwas erschwerte, Jagttrieb, er ist extrem distanzlos und hat keine Beißhemmung, Zusammenleben mit meinen 2 Katzen klappt leider auch nicht besonders gut, an Freilauf/Rückruf ist nichtmal zu denken). Wir haben Einzelstunden bei einer Hundetrainerin genommen und sind mittlerweile, weil wir viele tolle Fortschritte machen, „nur“ noch wöchentlich in der Gruppenstunde wo wir hauptsächlich die Grundkommandos, Frustrationstoleranz, Leinenführigkeit etc. üben. Vieles klappt auch wirklich schon ganz toll und ich sehe die Fortschritte die wir machen!

Nun zu meinem „Problem“. Loki war von Beginn an extrem Distanzlos und sehr schnell frustriert. Wir haben viel an seiner Fsrustrationstoleranz gearbeitet aber manchmal wirkt es als würde er einfach „durchdrehen“. Das folgende Verhalten zeigt er nicht regelmäßig aber auf jeden Fall wöchentlich und meistens mehrere Tage hintereinander - dann wieder nicht - dann tritt es wieder auf. In seiner Pflegefamilie durfte Loki aufs Sofa. Bei mir darf er das nicht (wegen seinem generellen Verhalten versuche ich klare Regeln und Grenzen zu ziehen). Ich weiß, dass er sich aufs Sofa legt wenn ich nicht Zuhause bin (sehe es in der Hundekamera). Aber wenn ich da bin macht er es nicht. Wenn ich mich aber aufs Sofa lege oder ich Besuch da habe der sich aufs Sofa setzt fängt er an sich vors Sofa zu stellen, einen anzustarren und durchgehend zu weinen. Wenn man versucht ihn zu ignorieren fängt er an einen anzubellen. Ich habe schon einiges versucht, vor allem ihn Körpersprachlich von mir (und dem Sofa) weg zu schicken. Wir haben versucht das er in seinem Körperchen bleibt, ihn anderweitig zu beschädigen, aber auch jede „Bestechung“ hält nur kurz und dann geht es weiter. Und damit meine ich wirklich Stundenlang. Er treibt mich komplett in den Wahnsinn und ich versuche wirklich ruhig und entspannt zu sein und eine klare Linie vorzugeben aber am liebsten würde ich den Raum verlassen und brauche eine Pause. Er hechelt und weint die komplette Zeit. Und ich weiß er zeigt dieses Verhalten nicht um mich zu ärgern aber er zeigt es auch egal wie erschöpft er ist. Also egal ob wir „nur“ Gassi waren oder was tolles gemacht haben an dem Tag- setze ich mich abends auf Sofa und möchte meine Serie schauen geht die weinerei los. Er „greift“ mich auch an- schnappt nach mir zb wenn ich den Finger vor ihn halte und mit ihm schimpfe, versucht mir mit dem Maul an den Hals oder an die Arme zu "greifen". Früher hat er mich angesprungen, das macht er mittlerweile nicht mehr aber wenn ich versuche ruhig zu bleiben und ihn zu ignorieren und weg zu schicken fängt er an mich anzubellen. Also er steht vor mir- hechelt - fängt an erregt zu wedeln - weint - starrt mich an und bellt schließlich. Manchmal wenn ich dann mit ihm schimpfe fängt er an wie wild durch die Gegend zu rennen und ich muss ihn festhalten damit er sich selbst nicht noch verletzt. Dieses Verhalten tritt manchmal auch auf wenn ich mich ins Bett lege und zb einen Mittagsschlaf machen möchte oder morgens bevor ich aufstehe. Er steht dann vor dem Bett, weint, springt mit den Vorderpfoten aufs Bett, reagiert nicht darauf wenn ich ihn weg schicke und fängt an zu bellen. Er wirkt generell extrem gestresst. Ich habe ihn bereits gesundheitlich vom Tierarzt durchchecken lassen- er hatte einen faulenden Zahn der jedoch entfernt wurde vor ca. 3 Monaten. Ich denke manchmal er hat Schmerzen aber dieses Verhalten tritt auf beim Sofa, Bett, bei Besuch (auch bei regelmäßigen Besuch wie meinem Partner) oder wenn wir irgendwo zu Besuch sind und er sich einfach mal hinlegen und entspannen soll (wobei da hauptsächlich nur das weinen auftritt).

Die Hundetrainerin hat mit uns relativ kleinschrittig ein „Abbruch Signal“ eingeführt was ich nur ganz gezielt verwende aber in den beschriebenen Situationen keine Wirkung zeigt. Ich weiß nicht mehr weiter weil ich an manchen Tagen nicht einfach mal sitzen oder liegen kann ohne dass er mich anbellt, stundenlang weint oder mich „attackiert“. Gerade als ich krank war und daher vermehrt im Bett lag war dieses Verhalten extrem anstrengend (für uns beide). An vielen Tagen zeigt er dieses Verhalten überhaupt nicht aber dann tritt es wieder auf. Ansonsten akzeptiert er mich mittlerweile eigentlich sehr gut, orientiert sich draußen mehr an mir, zeigt keine Leinenaggression mehr weil er gelernt hat dass ich das für ihn „Regel“ bzw aufpasse. Er kann gut alleine bleiben und er ist auch 0 wachsam und darf mich in der Wohnung sonst auch nicht kontrollieren bzw. mit ins Bad oder die ganze Zeit hinter mir her laufen. Ich versuche auch vermehrt eine Individualdistanz einzufordern aber manchmal versucht er schon einen zu kontrollieren und einzuschränken wenn man sich zb hektisch bewegt, rennt oder springt.

Das restliche Training läuft so toll aber dieses bestimmte Verhalten ist in letzter Zeit so oft aufgetreten das ich einfach am Ende bin. Vielen Dank fürs lesen, ich bin für jeden Tipp dankbar!

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Re: Dringend Hilfe gesucht! Ständige Unruhe, weinen, anbellen

Beitrag von Janabaer »

Leider wurde der Beitrag sehr spät freigeschaltet.

Allzuviel helfen kann ich auch nicht. Trotz ausführlicher Beschreibung wäre hier eine Ferndiagnose grob fahrlässig.

Auch wenn er ein nordischer ist, kann manchmal ein Boxentraining gehen, weil es mehr begrenzt und mehr Ruhe schafft als ein Körbchen. Aber auch das sollte vor Ort beurteilt werden und muss sehr feinfühlig aufgebaut werden. Eine enge räumliche Begrenzung kann bei einem Nordischen auch dazu führen, dass die Box zu Kleinholz verarbeitet wird.

Eventuell wäre hier aber mal ein Laufband gut. Damit er sich körperlich auspowern kann, ohne ständig Sinnesreize zu bekommen.

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