Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Hier dreht sich alles um den älteren Hund.
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Linnimama

Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Linnimama »

Hallo

Ich hab eine etwas traurige Frage...

Mein kleiner Pudeloppa wurde jetzt im Juli 14...

Bis vor so hmmm 2 Jahren ca war er wirklich in Topform für sein Alter, aber nun beginnen halt die Verschleißerscheinungen...

Es ist eben so, dass er total Dement zu sein scheint, oftmals rennt er ziellos umher oder schaut in die Luft, vollkommen versunken in irgendwas... Er reagiert nicht mehr sehr oft, man muss z.b wenn man sich ihm nähert ganz laut seinen Namen rufen, den wenn er ohne Vorwarnung angefasst wird, beißt er in seinem Schreck sofort zu...
Dann kann er seine Geschäfte Nachts manchmal nicht mehr halten...

Außerdem sackt er manchmal einfach zusammen oder seine Hinterläufe rutschen weg, er stößt sich teilweise den Kopf an Schränken oder Stühlen etc...

Und wenn das Wetter draußen feucht ist, hat er extrem mit Herzhusten zu kämpfen...

Fressen tut er wie ein Scheunendrescher, wiegt aber nur mehr ca 6kg (er hatte immer so 9)...


Und trotzdem versucht er immer mit den 2 großen mitzuhalten, wenn er mit ihnen zusammen Gassi gehen darf, ist das für ihn das größte!!! Alleine will er nicht, da kehrt er nach 500m um und geht nach Hause... Aber mit den Großen kennt er halt kein Halten mehr und rennt wie blöd, und das tut ihm wiederrum nicht gut... Aber er tut mir natürlich leid... einerseits ist es seine Freude, aba danach geht es ihm schlecht... :(


Seit kurzen kommt er nur mehr schlecht die Treppen hoch und kann nicht mehr aufs Sofa springen...

Es gibt Tage, wo man meint, jetzt dauert es nicht mehr lange bis er selber einschläft, weil er so schlecht aussieht und dann gibt es Tage, da kann man selber nicht glauben das er schon 14 ist... Da hüpft und springt er und wuzelt sich aufm Teppich und genießt sein Leben...


Und so oft fragen wir uns, was er noch vom Leben hat und überlegen, ob wir ihn nicht erlösen sollen, doch dann denken wir an die Tage, wo es ihm gut geht (die schlechten überwiegen halt leider) und niemand bringt es übers Herz, den Gedanken zu fassen, ihn einschlafen zu lassen...


Er ist unser erster Alter Hund, und irgendwie der erste Hund überhaupt, der so zäh am leben festhielt, den wir kennen...
Wir kennen z.b Geschichten, wo sich der Hund selber nicht mehr bewegen konnte und überall hin getragen werden muss, noch sagen wir schon, wenn es mal soweit kommt, dann erlösen wir ihn... Aber wenn man dann in der Situation ist, bringt man es doch wieder nicht ums Herz denk ich mal...
Zeigt es ein Hund deutlich, wenn es für ihn zuende ist oder muss man da als Frauchen/Herrchen die Entscheidung treffen???


Ich will nicht das er leidet, aber ich will auch nicht dass ihm das Leben zu früh genommen wird... :(

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wombat
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von wombat »

hast du denn das Gefühl, dass er wirklich leidet? hat er Schmerzen oder hast du den Eindruck, dass er sich aufgibt oder nicht mehr will?

oftmals ist es ja eher so, dass wir leiden, weil der geliebte Vierbeiner eben nicht mehr der ist, der er mal war. aber das bringt das Altern nun Mal (leider) oftmals mit sich...
du schreibst, dass er mit großen Appetit frisst. das finde ich schon Mal sehr positiv. dass er mit den anderen mithalten will, ebenfalls.

für mich die Grenze da, wenn der Hund permanent Schmerzen hat, die sich auch nicht mehr mit Erfolg behandeln lassen und ich einfach merke, dass er keinen Spaß mehr am Leben hat.

ansonsten ist es nun Mal ein Stück weit der normale Alterungsprozess, der beim einen so, beim anderen weniger "auffällig" verläuft. für uns mit Sicherheit nicht immer einfach, aber auch das gehört zum Hunde halten dazu.

SKAlala

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von SKAlala »

ich stimme wombat zu. Axel scheint ja keine starken Schmerzen zu haben. Es sind ja "nur" Alterserscheinungen. Ich persönlich würde deshalb keinen Hund einschläfern lassen- gerade wenn er, wie du sagst, an einigen Tagen noch richtig auflebt und Spaß am Leben hat. Ich habe dir ja schon einmal gesagt wie es bei unserem Pudel Max war- er hat sehr sehr deutlich gezeigt, dass er nicht mehr konnte- er hat auch nicht mehr gefressen und absolut nicht mehr teilgenommen am Leben und er hatte starke Schmerzen durch den Krebs- so mussten wir ihn gehen lassen...

Ich wünsche dem Pudelopi alles alles Liebe- knuddel ihn mal von mir :) und du liebe Micha fühl dich von mir umarmt- ich kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht...

Vinny

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Vinny »

:) Ich weiß wie es dir geht. Jack wird auch alt und wir stellen uns oft die gleichen Fragen, ist auch unser erster alter Hund. Ich denke wenn es soweit wird man es merken. :cry:

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Bailey
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Bailey »

Ich kann Deine Worte auch gut nachvollziehen, denn mir geht es ähnlich. Für MICH ist es schwierig, damit umzugehen, seit etwa 1,5 Jahren hält dieser Zustand bei uns an und es macht mürbe, den Hund Tag für Tag zu beobachten und sich immer diese Frage zu stellen...

Meine erste Erfahrung diesbezüglich habe ich in den letzten Monaten mit meiner Katze machen müssen. Sie war zuletzt sehr krank, sehr dünn, fraß 'mal gut, 'mal schlecht... Und immer die Frage: "Wann ist der Zeitpunkt gekommen?"...

Ich habe schon oft von anderen Tierbesitzern gehört und gelesen, dass man den "richtigen Zeitpunkt" erkennt. Ich kann das nun aus eigener Erfahrung bestätigen: Bei meiner Katze wußte ich, wann der Tag gekommen war... Leider kann ich nicht erklären, woran man es festmacht... Es ist so ein Gefühl...wenn man das Tier Tag ein, Tag aus um sich hat...und eines Tages (oder im Laufe von 2, 3 Tagen) merkt man, das der Lebensgeist entweicht...

So wie Du es bei Dir beschreibst, gehst Du dem traurigen Schritt sehr realistisch entgegen. Ich denke, somit wirst auch Du den richtigen Zeitpunkt sehen und fühlen. Solange man zweifelt, denke ich, ist er noch nicht gekommen.
Zuletzt geändert von Bailey am 18. Okt 2009, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.

Linnimama

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Linnimama »

Danke für eure Worte... Und Danke Susi :lovemetoo:

Axel is halt einfach mein erster Hund gewesen, ich hab ihn seit ich 7 Jahre alt bin... Und auch wenn er durch seine Altersallüren manchmal wirklich NERVT, ohne ihm fehlt halt einfach was, den bisher war er immer da...

Das er jetzt alt ist und alles so dahinschleicht, ist einfach wirklich schwer...Und man will ja doch immer nur das beste... :(

Rastamama

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Rastamama »

Diese Frage stelle ich mir die letzten Tage immer wieder, hat Bogi noch Lebensqualität?? Morgens läuft er schlecht, will eigentlich garnicht, mittags geht es deutlich besser. Sein Appetit ist ungebremst gut; die Hinterhandschwäche nimmt zu, trotzdem kommt er immer noch alleine auf die Beine, ab und zu macht es einen "Plumpser" wie gerade,dann liegt er eben wieder, brummt unwillig vor sich hin*g*
Seine ganzen schweren Erkrankungen, Krebs unter der Zunge, Leberkrebs und all das was er sonst noch "mitnehmen mußte" bereitet ihm keine Schmerzen. Eigentlich ist er mit seinen 16.5 Jahren nur alt und schwach .

Ich werde nächste Woche mit unserer TÄ reden.....................

Linnimama

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Linnimama »

Vorhin ist er aufgestanden, er lag neben mir auf der Couch, hat sein Gleichgewicht verloren und ist die couch runtergepurzelt, anschließend is er noch ungebremst gegens Trenngitter gebrettert, und alles nur weil er scheinbar dringend Wasser brauchte...

Danach hab ich ihn auf die couch gelegt und er lag ganz regungslos da und ließ sich streicheln...

Das sind immer so schlimme Momente :( Könnt ich vom Fleck weg losheulen...

Mein TA (gleichzeitig mein Chef) meint halt auch, solange er noch so aktiv am Leben teilnimmt, besteht kein Grund, ihn zu erlösen...
Stimmt ja auch...
Es ist nur nicht einfach, das immer anzusehen, man ist es doch anders gewohnt...

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wombat
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von wombat »

man muss halt wirklich lernen, mit dem eigenen Leiden, weil man das alles so schlecht mit ansehen kann, umzugehen. ist verdammt schwer...

Ephonia
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Ephonia »

Ach, ich kenne das. :(

Ich habe meine Bella (14) auch seit ich 9 Jahre alt bin, sie war mein erster Hund und ich kann mir auch nicht vorstellen ohne sie zu sein oder einen anderen zu haben.

Eigentlich ist sie ja noch ganz fit, aber manchmal gibt es auch schlechte Zeiten, zB hatte sie vor nicht allzu langer Zeit einen Schlaganfall (wird zumindest vermutet).

Da lag die alte Dame auf der Couch in ihrem Urin, Kot und konnte sich nicht mehr bewegen, wenn ich sie hingestellt habe ist sie einfach seitlich umgefallen und der Kopf war ganz schief.
Letztendlich musste ich sie dann tragen.
Jetzt geht es ihr wieder gut. :)

Ich verabschiede mich jetzt schon ganz oft von ihr und bedanke mich für ihr Leben, dass sie mit mir geteilt hat. Der Hund hat mir eigentlich mein Leben gerettet, als ich schon sehr früh mit 16 ausgezogen bin, hat sie mich begleitet und war meine Familie - ist sie auch jetzt noch zum größten Teil - da sie einfach immer da war und so ein Schatz ist. Ach, ich liebe diesen Hund.

Ich versuche ihr halt ihre letzten Tage, vielleich sogar noch Monate, Jahre :) so schön wie möglich zu machen, dh. auf ihre Bedürfnisse wie langes Schnuppern, gutes Fressen, viel Knuddeln, beste med. Versorgung,... einzugehen.

Und wenn es dann so weit ist, will ich wissen, dass ich alles für meine gute Seele getan habe und dass sie leicht wie eine Feder empor steigen kann.

Linnimama

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Linnimama »

Oh schön Ephonia :lovemetoo: Ich hatte jetzt Gänsehaut :)

Linnimama

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Linnimama »

Heute hat beim Spaziergang mein Oppa mit nem kleinen Zwergpinscher gespielt...

Er hatte sein Powergeschirr an wo auf einer Seite "RENTNER" steht... Dann kamen 2 ältere Personen entlang und meinten beim vorbei gehen so "also das ist aber sicher noch kein Rentner"...

:lovemetoo:

Manchmal wirkt er wirklich noch wie so ein junges Ding...

Ginni
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Ginni »

Hallo,

Du wirst es merken. Das hört sich zwar komisch an, aber es ist wirklich so.

Als meine Gini damals den Knochenkrebs hatte, habe ich mich auch immer gefragt: wann wird es soweit sein? Ab wann kommt der Zeitpunkt, an dem es für den Hund nicht mehr schön ist?!

Ich habe dann auch im Internet gelesen und von anderen gehört "Du wirst es merken, wenn es soweit ist!".

Ich hatte immer Angst, dass ich den Zeitpunkt verpasse und meine Süße unnötig leiden lasse. Aber man merkt es wirklich, man sieht es einfach am Verhalten, an den Augen ...!

Genieß die Zeit mit ihm :)

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Meritaton
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Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von Meritaton »

Hallo,

so wie du das beschreibst, kannte ich das von meiner ersten Zwergpudelhündin auch. Das er gur frißt, ist allerdings nicht immer ein Indikator dafür, daß es dem Hund noch gut geht. Meine Hündin hat bis zum Schluß, als ich sie einschläfern lassen mußte, auch noch gut gefressen. Aber sie hatte sich in der letzten Zeit immer weiter von allem zurückgezogen. Sie hat sonst immer bei uns auf der Couch gelegen und wollte immer bei uns sein. Die letzte Zeit ihres Lebens ist sie dann immer allein in die Küche in ihr Körbchen gegangen und wollte allein sein und hat einfach am Leben um sie herum nicht mehr teil genommen. Da wußten wir, daß es Zeit war, sie gehen zu lassen.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

staffdame

Re: Wie erkennt man, dass das Ende gekommen ist?

Beitrag von staffdame »

Du wirst an dem Tag der Tage sehen, dass er es ist.

Ich hatte bei meiner Anni auch Angst, dass ich es verpassen könnte, sie unnötig leiden muss.

Aber: Ich wußte es an dem Tag, es war ihr Blick.

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