Kastration mit 8 Monaten

Rund um die Gesundheit Eurer Hunde.
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Milow2018
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Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Milow2018 »

Hi Ihr Lieben.

Mich beschäftigt seit längerem das Thema Kastration bei unserem mittlerweile fast 7 monate alten Jack-Russell Rüden Milow.
Er ist ein SEHR lebhafter Zeitgenosse mit einer großen Portion Temperament und extrem viel Selbstbewusstsein, was ja auch auch normal für einen Jacky ist.

Wir gehen seit seiner 10 Lebenswoche mit ihm in eine Hundeschule und sind bis dato echt sehr zufrieden mit der Betreuung.
Gerade in der Anfangsphase haben wir extrem von dem Wissen der Hundetrainerin profitiert. Obwohl wir uns VIEL informiert haben und wussten welche Art von Hund uns ab diesem Zeitpunkt begleiten wird, hatten wir zu Beginn ziemliche Probleme.

Es fing quasi mit dem Einzug in unsere Wohnung an, dass Milow schon am ersten Tag im Handstand sein (großes) Geschäft an die Wände und Türen verrichtet hat. Als wir unserer Hundetrainerin davon erzählten, konnte sie es selbst nicht wirklich glauben, aber sie meinte er würde in der Wohnung markieren und wir müssten diesen Zustand sofort unterbinden. Wir sind entsprechend vorgegangen (OHNE Gewalt) und es hat Wirkung gezeigt. Dennoch meinte die Hundetrainerin, nachdem sie ihn 2-3 Wochen kennenlernen konnte, dass er "nicht einfach" wird. Meine Frau und ich haben also einen sehr konsequenten und strengen Erziehungsstil gewählt, mit vielen Regeln,welcher sehr gut angeschalgen hat.
Er ist ohne Leine wunderbar abrufbar, er zieht uns nicht(-mehr) an der Leine hin wo er will, er beherrscht alle Grundkommandos zuhause wie auch unterwegs. Er ist super verträglich mit anderen Hunden, obwohl er es sehr schnell ausnutzt wenn ein Hund "schwächer" ist als er. Hier übernimmt er sofort das Kommando und schränkt den anderen Hund oft auch extrem ein. Er ist auch oft großen Hunden gegenüber SEHR frech was eventuell auch mal nach hinten losgehen könnte.
Dieses Verhalten beobachtet man auch in der Hundeschule mit den anderen Welpen bzw. Junghunden. Er hat quasi die ganze Gruppe im Griff und gibt den Ton an.
Nachdem er vor ca. 4 Wochen, also mit 6 Monaten, in die Pupertät kam hat er erneut in der Wohnung markiert. Wir haben so gehandelt wie zu Beginn und es kam seitdem nichtmehr vor.

Soviel erstmal ein wenig zum Hintergrund und über Milow. Nun zu meinem eigentlichen Problem.

Unsere Hundetrainerin beobachtet Milow oft sehr genau wie er sich in Gruppen verhält, wir machen das natürlich auch.
Sie meinte jetzt, dass man ihn mit ungefähr 8 Monaten Kastrieren lassen sollte, da wir sonst extreme Probleme mit ihm bekommen würden. Er würde sich in spätestens 2-3 Monaten mit keinem anderem Rüden mehr verstehen und auch die Beziehung zu uns würde höchstwahrscheinlich sehr darunter leiden. Wozu dann noch das Interesse an läufigen Hündinnen kommen würde. Obwohl ich ihr sein Verhalten außerhalb der Hundeschule geschildert habe, welches ich im Moment mehr als zufriedenstellend finde, rät sie uns weiterhin zu der Kastration. Auch unsere Tierärztin die ihn schon öfter gesehen hat sagte, dass wenn es ihr Hund wäre, sie ihn spätestens mit 9 Monaten Kastrieren würde.

Ich bin nun extrem im Zwiespalt. Auf der einen Seite konnte ich bisher immer auf die Trainerin vertrauen und all meine Fragen wurden so beantwortet, dass ich die Erziehung dementsprechend anpassen konnte und es hat funktioniert. Auf der anderen Seite sehe ich wie er sich aktuell entwickelt und kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass sein Verhalten sich in den nächsten Monaten ohne eine Kastration so extrem ins negative entwickeln soll. Mein Bauchgefühl und meine Erfahrung aktuell mit ihm sind zu 100% gegen eine so frühe Kastration. Auf der anderen Seite raten mir Erfahrene Leute dazu.

Desswegen wollte ich mich mal in einem Forum umhören was Ihr so darüber denkt. Auch wenn ihr euch kein Live-Bild über ihn machen könnt und so etwas über das Internet schwer zu sagen ist.

Mit freundlichen Grüßen

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EmmaW.
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Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von EmmaW. »

Also wenn es wirklich an den Hormonen liegt, kannst Du es ausprobieren mit einem Chip, der ihn chemisch kastriert für ca. 6 Monate. Da wirst Du sehen, ob sich sein Verhalten wesentlich bessert. Der Chip ist gut um das zu testen, danach ist er wieder genau so wie jetzt. Erziehungsprobleme löst Du damit nicht, aber alles was mit den Sexualhormonen zusammenhängt, wird ausgeschaltet. Meine Nachbarn hatten auch einen Junghund (Labbi) der total sexgesteuert war, er wurde mit einem dreiviertel Jahr mit einem Chip versehen, es dauerte so ca. 4-6 Wochen und der Trieb nahm ab. Er war dann freundlicher zu den anderen Rüden, Hündinnen waren nicht mehr so interessant, die HH konnten wesentlich entspannter mit ihm gassigehen.
Ich würde das versuchen, da ist nichts endgültig, Du hast Zeit und kannst besser entscheiden. :kaffee:
Viel Spaß mit Deinem Jack Russel, so toll sie sind, so anstrengend sind sie auch..... :waving:

Mischlinge

Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Mischlinge »

Sie meinte jetzt, dass man ihn mit ungefähr 8 Monaten Kastrieren lassen sollte, da wir sonst extreme Probleme mit ihm bekommen würden. Er würde sich in spätestens 2-3 Monaten mit keinem anderem Rüden mehr verstehen und auch die Beziehung zu uns würde höchstwahrscheinlich sehr darunter leiden.
Welche Probleme sieht sie denn?
Wozu dann noch das Interesse an läufigen Hündinnen kommen würde
Das ist richtig, aber die Rueden lernen damit umzugehen....

Wenn ihr jetzt schon kastrieren lasst, fehlt eurem Hund viel geistige und koerperliche Reife, genauso beim Chip, das wollt ihr doch nicht wirklich?

Lasst euren Hund erwachsen werden.....

Fruehkastraten, die nicht ausreifen durften, bleiben in ihrer geistigen Reife stehen, werden also nie wirklich erwachsen, was auch viel "Probleme" mit sich bringen kann.

Eine Kasration oder ein Chip ersetzt keine Erziehung... und wenn die Bindung und das Vertrauen in euch, als Halter angeblich nicht stimmt, dann koennt ihr das auch ohne Kastration aendern...

Woran genau am Verhalten macht denn die Trainerin all das von ihr ausgeprochene fest?

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Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Janabaer »

Ich zu mich auch schwer mit Frühkastrationen. Es nimmt eine ganze Menge von der Entwicklung des Hundes weg.

Ich bin allerdings sowieso der Meinung, dass Kastration eines Rüden nur dann sinnvoll ist, wenn sich beim alles nur noch um Hündinnen dreht und er nicht zu Ruhe kommt (und natürlich bei medizinischen Indikationen).

Ich finde es allerdings auch natürlich, dass ein unkastrierter Rüde nicht unbedingt fremde unkastrierte Rüden toleriert. Die Handelbarkeit kommt mit der Erziehung.

Warum soll sich das Verhalten euch gegenüber ändern?

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Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Kiliany »

Generell hab ich auch ein Problem damit, einen Hund so früh kastrieren zu lassen.

Aber dein Eingangsthread liest sich wie ein einziger Verzweiflungsbericht und auch das überträgt sich ja auch den Hund.
Und ich kann diese Verzweiflung sehr gut verstehen nach allem, was du da geschildert hast... :oops:

Ich nehme an, du vertraust deiner TÄ? Dann höre auf ihren Rat. Sie kennt den Hund, sie kennt euch. Und ehe ihr euch alle aufreibt, folge ihrer Empfehlung.

Mischlinge

Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Mischlinge »

Kiliany hat geschrieben: Ich nehme an, du vertraust deiner TÄ? Dann höre auf ihren Rat. Sie kennt den Hund, sie kennt euch. Und ehe ihr euch alle aufreibt, folge ihrer Empfehlung.
Naja, jeder TA braucht natuerlich auch Geld, da kommt so eine Kastration evtl. gerade recht.....

Zudem ist eine Kastration, ohne gesunheitliche Gruende, gar nicht erlaubt

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Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Kiliany »

Das stimmt, Mischlinge, aber wenn ich das richtig verstanden habe, liegt - genau wie damals bei meinem Hund - diese medizinische Indikation vor.

Zudem: Nicht alle TÄ sind Geldschneider. Würde das jemand über meine TÄ sagen, spränge ich aber sowas von für sie in die Bresche. Also Vorsicht mit derartigen Pauschalisierungen.

Mischlinge

Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Mischlinge »

Ich sehe keine med. Indikation.
Wo siehst du sie denn?

Eine Kastration ersetzt keine Erziehung.

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Re: Kastration mit 8 Monaten

Beitrag von Erna »

Ich würde mich jetzt nicht ganz so nervös machen...
Dein Hund ist ein Jungspunt,mitten in seiner Pubertätsphase..
Das Makieren zu Hause,habt ihr gut unter Kontrolle bekommen..

Was mich etwas stutzig macht,das eure Trainerin ihn wohl beobachtete,aber irgendwie lese ich nicht,das ihr daran arbeitet.. :-?
Hier übernimmt er sofort das Kommando und schränkt den anderen Hund oft auch extrem ein. Er ist auch oft großen Hunden gegenüber SEHR frech was eventuell auch mal nach hinten losgehen könnte.
Was sagt eure Trainerin,zu diesem Verhalten?Du schreibst ,du hast der Trainerin sein Verhalten geschildert,was er ausserhalb der Hundeschule zeigt..Zeigt er es in der Hundeschule nicht?

Terrier sind manches mal,etwas Größenwahnsinnig..
Auch ab und zu,etwas anstrengend..

Eine Kastration ist kein Allheilmittel..Die Probleme die du schilderst, können auch mit Kastration kommen..
Haben dir die Tierärztin und die Hundetrainerin gesagt,das es passieren kann,das "dominante"Hündinnen,deinen Hund dann als Hündin ansehen könnten?Das dein Hund nach der Kastra,Hündinnen nicht mehr so akzeptiert..?Kann,muss nicht..
Durch den Wegfall der Hormone,kann so einiges im Hundehirn passieren...

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