zu schnell

Hundesport: Discdogs, Dummy, Flyball, Nasenarbeit, Hunderennen, Hüten,
Dogdance, Obedience, Schlittenhunde und Zughunde und mehr ...
Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

zu schnell

Beitrag von Asta »

Hallo,
ich starte auch immer mal wieder Versuche mit dem Fährten und finde es eigentlich für die Hunde total schön.
Ich hab mir die Anfänge auch immer wieder mal zeigen lassen und hab dann Zuhause weiter geübt.
Allerdings hab ich immer Angst was falsch zu machen.
Ich bin noch in der Phase, wo ich jede Menge Leckerlies auslege.
Beim vorletzten Versuch war ich total begeistert, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Hund richtig gut und konzentriert sucht.
Ein paar Tage später habe ich ganz in der Nähe eine 2. Fährte gelegt und da ging leider gar nichts :???: Mein Hund liegt etwa 20 Meter weiter weg, wenn ich die Fährte auslege, der Boden war von der Beschaffenheit genauso wie die Fährte die paar tage zuvor. Aber mein Hund war dann viel zu schnell, hat die Fährte nicht richtig gefunden (hab etwa nach 10 minuten suchen lassen, genau wie vorher auch immer, Wetter/Boden+ Luftfeuchtigkeit war fast gleich). Er ist über einen Großteil des Futters hinweggelaufen, hat die Fährte ganz unsauber abgesucht und war halt viel zu schnell.
Eigentlich möchte ich am Anfang, um nichts kaputt zu machen erstmal so wenig wie möglich einwirken, aber wie reagiere ich bei sowas? Hab ihn dann nochmal von vorne angesetzt, aber selbes Spiel. Wenn Zug auf der Leine (Geschirr) ist, dann kommt die Nase hoch.
Ich hab dann abgebrochen und wir sind zurück zum Weg gegangen. Dabei sind wir auch zu der Stelle gekommen, wo die alte Fährte lag, die er sofort wiedergefunden hat und anfing im Freilauf abzusuchen (lag auch noch teilweise Futter). Ich hab ihn einfach mal beobachtet und die hat er trotz der mehrtägigen Pause so gut abgesucht wie beim 1 Versuch.
Also was meint ihr, woran lag das? Und wie könnte ich ihn bremsen, wenn er so über die Fährte weg rennt?

Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

Re: zu schnell

Beitrag von Asta »

Danke für deine ausführliche Antwort, Andreas, das hilft mir sehr viel weiter! :goldcup:

Am Schwierigkeitsgrad könnte es wirklich gelegen haben. Und an die Schuhe muss ich auch wirklich mal denken. Wurd mir zwar schonmal gesagt, habs auch schon mal gelesen, aber nunja :roll: Mit dem nicht Zuschauen lassen ist auch ein guter Tipp. Er lag zwar etwas weiter weg und konnte nicht richtig sehen, wo ich was hinlege, aber er hat schon gesehen, dass ich eine Fährte lege.
wie nah ist Nähe?
etwa 15 Meter weiter mit kurzem Gras/ Moos/ weichen Boden, ein Stück weiter bergauf. Verleiten lässt er sich eigentlich nicht von Wildspuren.

Wie lang ist denn eine normale Fährtenleine? Mit dem Geschirr werd ich mal schaun, was mir einfällt. Für ein Fährtengeschirr machen wir das noch zu unregelmäßig, aber ich werd mal schaun.

Und unkonzentriert ist er in dem Sinne, dass er sehr hektisch ist. Er ist schon mit den Gedanken bei der Fährte nur sehr übereifrig und aufgeregt und dadurch "unkonzentriert". Aber er sucht schon. Auf seine konfuse Art :evil: Also er lässt sich nicht ablenken von äußeren Reizen oder schaut durch die Gegend oder so. Wäre Hühnerbrühe dann trotzdem hilfreich, oder meinst du er würde dadurch noch hektischer?

Aber erstmal danke für deine Hilfe. Ich denke mit den Tipps kann ich mich zumindest erstmal ans weiter machen wagen!

hovifreund

Re: zu schnell

Beitrag von hovifreund »

so aus interesse... wie lang sind denn deine fährten? und legst du gerade? machst du einreihige fährten (also ein fuß vor den anderen) oder bist du schon ein stadium weiter?

ich bin mit juno erst soweit, dass ich sie ausgetretene rechtecke von etwa 1x1m absuchen lasse, mit einigen leckerlies drauf verteilt... erst wenn sie sowas ruhig und konzentriert absucht (sie ist auf nem guten weg :) ), geht es langsam zu nem dreieck über und von da aus irgendwann auf die ersten fährtenschritte :)
ich selbst bin aber auch absoluter frischling im fährtengelände :blush: mit viel sachkenntnis kann ich sicher nicht helfen :wink:

zum langsam machen würde ich versuchen:
- keine geraden linien, sondern immer schlangenlinie legen!
- je nachdem, wie du die schritteschon setzt, kannst du deren abstand vergrößern um die schwierigkeit zu erhöhen
- leckerlie vergraben auf der fährte
- qualität der belohnung erhöhen? statt trofu wurst oä
- du kannst filmdöschen mit einem jackpot befüllen (zb leberwurst), und auf der fährte leicht unter der erde vergraben (muss der hund natürlich außerhalb der fährte auch mal kennenlernen :wink: )
- frolic zerstäuben und verteilen (vorsicht wind!!!)
- einen lernschritt zurückgehen und wieder kleine flächen absuchen lassen, bis die nase zuverlässig am boden bleibt... und dann langsam wieder steigern :)


ich freu mich schon auf deine berichte - bin wie gesagt auch frischling und würd aber gern mit juno mal ne fh laufen :) bin also über alle tipps froh :D :waving:

Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

Re: zu schnell

Beitrag von Asta »

Andreas hat geschrieben:
Asta hat geschrieben:
wie nah ist Nähe?
etwa 15 Meter weiter mit kurzem Gras/ Moos/ weichen Boden.
Oh viel zu nah. Die Düfte sind da noch viel zu Präsent. Das ist als wen du vor der Pommesbude stehst, und sollst die 20 Uhr Pommes von den 8 Uhr Pommes unterscheiden.

:lol: Okay, das klingt eher schwierig :lol:

Wäre Hühnerbrühe dann trotzdem hilfreich, oder meinst du er würde dadurch noch hektischer?
Muss man Probieren. Sie soll helfen weniger Leckerlies zu benutzen und durch das Spritzen in kürzeren Abständen, die Nase mehr am Boden zu lassen. So alle 2 Meter ein zwei Tropfen.
Ruhe kommt durch Erfahrung und Schwierigkeit. Unruhe Hektik kann auch ein Hinweis auf zu leichte Fährte sein. Der Hund macht Flüchtigkeitsfehler. Muss man Beobachten und Probieren. Ruhe musst du vermitteln, ganz wichtig. Wenige Worte viel Ruhe.

Bisher hab ich eigentlich gar nichts gesagt, außer mal "langsam". Ich bin die Ruhe selbst *g*
Darf der Hund denn die Hühnerbrühe auflecken? Ach nee, die ist bestimmt dann schon trocken, wenn ich Fährte, oder? hmm. Und am Ende der Fährte dann einen Jackpot? Oder wo kommt dann die Bestätigung?


P.S niemals neben oder auf der Fährte zurück gehen. Am Ende weiter gehen und in einem großen Bogen zurück zum Hund.

-Ich weiß! :lol: Aber danke ;-) und dann werd ich wohl meine Schleppleine mal suchen müssen. Die hab ich ewig nicht mehr gesehen. oje. Aber ich werd mal berichten wie es lief. Mal sehen, wann ich diese Woche dazu komme.

Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

Re: zu schnell

Beitrag von Asta »

hovifreund hat geschrieben:so aus interesse... wie lang sind denn deine fährten? und legst du gerade? machst du einreihige fährten (also ein fuß vor den anderen) oder bist du schon ein stadium weiter?

ich bin mit juno erst soweit, dass ich sie ausgetretene rechtecke von etwa 1x1m absuchen lasse, mit einigen leckerlies drauf verteilt... erst wenn sie sowas ruhig und konzentriert absucht (sie ist auf nem guten weg :) ), geht es langsam zu nem dreieck über und von da aus irgendwann auf die ersten fährtenschritte :)
ich selbst bin aber auch absoluter frischling im fährtengelände :blush: mit viel sachkenntnis kann ich sicher nicht helfen :wink:

zum langsam machen würde ich versuchen:
- keine geraden linien, sondern immer schlangenlinie legen!
- je nachdem, wie du die schritteschon setzt, kannst du deren abstand vergrößern um die schwierigkeit zu erhöhen
- leckerlie vergraben auf der fährte
- qualität der belohnung erhöhen? statt trofu wurst oä
- du kannst filmdöschen mit einem jackpot befüllen (zb leberwurst), und auf der fährte leicht unter der erde vergraben (muss der hund natürlich außerhalb der fährte auch mal kennenlernen :wink: )
- frolic zerstäuben und verteilen (vorsicht wind!!!)
- einen lernschritt zurückgehen und wieder kleine flächen absuchen lassen, bis die nase zuverlässig am boden bleibt... und dann langsam wieder steigern :)


ich freu mich schon auf deine berichte - bin wie gesagt auch frischling und würd aber gern mit juno mal ne fh laufen :) bin also über alle tipps froh :D :waving:
Angefangen haben wir eigentlich genauso wie du. Wir sind jetzt bei den Fährten, wo ich "normale" Schritte gehe, nur mit noch ganz wenig Abstand dazwischen, also keine richtigen Schrittlängen.
Im Moment gehe ich meistens noch kurze geraden und dann ca 2 Winkel. Eine Schlangenlinie habe ich auch schonmal gemacht. Ist vielleicht auch besser, damit er nicht so schnell wird, das stimmt schon.

Zum Leckerlie vergraben: Da würd er wahrscheinlich drüber laufen. Da muss ich dann bremsen, was?

Tipps kann ich selber leider gar nicht geben, ich hab ja selber keine Ahnung. :lol: Auf ne FH mach ich mir gar keine Hoffnungen, weil ich selber nicht so viel Spaß am Fährten habe und ewig fahren muss, bis ich mal geeignetes Gelände finde. Kommt ja mit dem Spaß vielleicht noch, aber ich find das einfach so nett für meinen Hund. Find wenn ich schon nen Jagdhund habe, soll der auch sowas in die Richtung machen können und eigentlich ist das super, weil er so ruhig und konzentriert arbeiten muss. Die Hibbelnase. :lol:
Ich bin ja auch in nem Hovawartverein... (und im Schäferhundverein :lol: )
und die Hovawarte machen das alle so toll da. Das heißt ihr kriegt das bestimmt auch hin.
Ich werd mir wohl demnächst einfach da nochmal jemanden schnappen, der mir nochmal hilft.

Alinka

Re: zu schnell

Beitrag von Alinka »

Also ich würd den Hund beim Legen der Fährte niemals zusehen lassen. Ist ja logisch, dass er anschliessend schnell wird. Er geht zielstrebig gegen das Ende, wo ja meist auch eine Belohnung liegt. Abbauen würde ich die Leckerlis sicher noch nicht. Im Gegenteil, in jedem Tritt eines, das bremst auch.

Viel Erfolg
Alinka

Benutzeravatar
Claudia
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 951
Registriert: 8. Feb 2004, 08:38
Wohnort: Zirndorf
Kontaktdaten:

Re: zu schnell

Beitrag von Claudia »

Asta hat geschrieben:Wie lang ist denn eine normale Fährtenleine?


Lt. Prüfungsordnung muß eine Fährtenleine exakt 10 m lang sein!
Asta hat geschrieben:Mit dem Geschirr werd ich mal schaun, was mir einfällt. Für ein Fährtengeschirr machen wir das noch zu unregelmäßig, aber ich werd mal schaun.
Wie meinst jetzt das? Ein Fährtengeschirr gehört doch - falls Du eines benutzen willst - zur Fährtenarbeit. Es ist sozusagen "Signal" dafür, daß der Hund nun "im Dienst" ist. Damit geht man nicht gassi oder macht sonstwas. Der Hund bekommt es um und dann geht die Fährtenarbeit los. Sobald die Fährte beendet ist wird es wieder abgenommen.

Ich selbst benutze es sehr gern, weil der Hund damit ungestört arbeiten kann. Meiner Meinung nach behindert eine durch die Vorderfüße gezogene Leine bei der Arbeit. Bei den Winkeln wird der Hund damit regelrecht von der Fährte gezogen.
Außerdem kann ich meine Hündin damit auch sehr gut bremsen. Das Tempo bestimme ICH und mit der Zeit gewöhnt sie sich das langsamere Tempo an.

Was legst Du denn für Futter aus? Wie groß sind die Brocken? Habt Ihr schon Gegenstände eingebaut?

Nach meiner Erfahrung ist es gerade bei schnellen Hunden absolut falsch ihnen erst am Schluß die große Bestätigung zu geben - dadurch werden sie ja NOCH schneller!

Ganz wichtig ist auch: ruhig bleiben!!!

Ellis
Junghund
Junghund
Beiträge: 51
Registriert: 11. Sep 2007, 17:44
Wohnort: Bayern

Re: zu schnell

Beitrag von Ellis »

Wir machen Fährtenarbeit nach Dildei, also 'Leckerchenfährte'. In groben Zügen ist das hier recht gut erklärt:

[Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Ich habe am Anfang auch mal Beutefährte versucht, aber das hat meinen Hund eher zum Stöbern verleitet. Er hat sich nicht mehr auf die Fährte an sich konzentriert sondern war nur noch damit beschäftigt, den Jackpot so schnell wie möglich zu finden. Ich habe die Suche dann nochmal nach der Dildei-Methode ganz neu aufgebaut und heute sucht er ruhig und mit tiefer Nase.

Ein häufiger Fehler ist auch, dass oftmals die Schwierigkeit viel zu schnell gesteigert wird. Aber auch das ist in o.g. Dokument recht gut beschrieben.

Gruß
Martina

Ellis
Junghund
Junghund
Beiträge: 51
Registriert: 11. Sep 2007, 17:44
Wohnort: Bayern

Re: zu schnell

Beitrag von Ellis »

Mit 'Bluthunden' ist die Rasse 'Bloodhound' gemeint. Diese werden bevorzugt zum Mantrailing eingesetzt. Mantrailer orientieren sich an Hautpartikeln, die der Mensch verliert, brauchen aber ein Geruchsmuster, am besten ein Kleidungsstück o.ä.

Ein Spürhund ist auf Geruchsbilder trainiert. Dabei gibt es viele Spezialisten: Rauschgiftspürhunde, Schimmelspürhunde, Sprengstoffspürhunde, Leichenspürhunde usw... Der Hund versucht immer wieder, 'sein' Geruchsbild zu finden, weil damit die Belohnung verknüpft ist.

Ein 'Fährtenhund' ist darauf trainiert, einer INDIVIDUELLEN Fährte zu folgen. Der Fährtengeruch setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: dem Individualgeruch des Fährtenlegers, seinem Schuhwerk, den Bodenverletzungen und den Produkten der dabei ablaufenden biochemischen Prozesse. Einen grossen Einfluss hat auch die Witterung. Bei der FH2 (das ist das 'Abitur' der FH) ist es so, dass die Fährte mindestens 3 Stunden alt sein muss, die Verleitungsfährte durch die Fremdperson aber 30 Minuten vor dem Absuchen gelegt wird. Nur dann entsteht ein für den Hund deutlich zu unterscheidendes Geruchsbild. Ein so trainierter Fährtenhund hat in der Tat Probleme, eine Spur auf Beton oder auch Schnee zu verfolgen. Viele Hunde verlieren die Spur und versuchen sie auf der anderen Seite des Weges wiederzufinden.

Ich gehe mal davon aus, dass Polizeihunde eher in der 'Stöbersuche' ausgebildet werden. Das ist eine andere Art der Flächensuche: der Hund bekommt ein bestimmtes Geruchsmuster vorgegeben und versucht es, ähnlich wie ein Spürhund über einen Geruchskanal zu finden. Diese Art der Suche wird auch bei Rettungshundestaffeln eingesetzt.

'Suche' ist also nicht gleich 'Suche'. Auch nicht in der Fläche. Jede Art von Nasenarbeit ist sehr speziell und erfordert eine andere Art der Ausbildung. Was jedoch nicht heißt, dass ein Hund nicht mehreres zugleich lernen kann.

Benutzeravatar
Claudia
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 951
Registriert: 8. Feb 2004, 08:38
Wohnort: Zirndorf
Kontaktdaten:

Re: zu schnell

Beitrag von Claudia »

Andreas hat geschrieben:
Claudia hat geschrieben: Meiner Meinung nach behindert eine durch die Vorderfüße gezogene Leine bei der Arbeit. Bei den Winkeln wird der Hund damit regelrecht von der Fährte gezogen.
Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber die Leine vorne Herum durch die Füße zieht, einen Hund nicht seitwärts von der Fährte. Warum auch, der Hund zieht in die Fährte der Führer drosselt aber steuert nicht. Ferne dient es dazu, das der Hund die Nase mehr herunter nimmt. Besondere vorteilhaft bei Rassen die wenige dazu neigen die Nase herunter zu nehmen.
Falls du dich auf Geschirr + Leine beziehst, so geht das in der Tat nur mit wenigen. Hab da noch aber noch keines gesehen, soll es aber geben. In der Regel verwendet man hierfür eine Breite Halsung mit Wirbel.
Ich beziehe mich nicht auf Geschirr und Leine. Wenn Du die Leine z.B. unter dem rechten Vorderlauf durchziehst, dann behinderst Du den Hund auf jeden Fall bei einem Linkswinkel, denn da zieht sich ja die Leine dann hinter den Hinterläufen herum....
Außerdem halte ich gar nichts von dem "Nase herunterziehen" - mir ist es wesentlich lieber mein Hund lernt von sich aus die Nase tief zu gebrauchen und nicht nur den Kopf unten zu lassen weil er nicht anders kann! Ob er tatsächlich sucht kann man so gar nicht erkennen.
Übrigens ist lt. VDH-Prüfungsordnung kein Lederhalsband auf Prüfungen erlaubt, sondern nur Langgliedketten.

Andreas hat geschrieben:
Nach meiner Erfahrung ist es gerade bei schnellen Hunden absolut falsch ihnen erst am Schluß die große Bestätigung zu geben - dadurch werden sie ja NOCH schneller!
Warum?
Ich hätte das gerne mal Erklärt bekommen.
M.E liegt der Grund darin, das Hunde eben nicht Blöde sind. Schnelligkeit und die damit verbundenen Flüchtigkeitsfehler, habe ich ausschließlich bei zu leichten „Fährten“ festgestellt oder wen Hunde zu schnell auf länge eingearbeitet wurden. Da überläuft der Hund auch schnell mal. Nasenleistung und Konzentration zu fordern, erreiche ich nicht darin, das er regelmäßig frischen Duft erfährt.
Daher verstehe ich diese These nicht.

Gut ich arbeite nicht auf eine bestimmte Länge bezogen sondern OpenEnd ohne feste Grundregeln. Da geht es auch mal in km oder in Stunden. Vielleicht sind daher die Anforderungen anders.
Was hat der Schweregrad einer Fährte mit der Bestätigung zu tun? DAS verstehe ich nun wieder nicht!
Wenn ein Hund permanent NUR am Schluß bestätigt wird, dann wird er doch logischerweise schnellstmöglich zu eben DIESEM Schluß kommen wollen - und dabei auf keinen Fall langsamer und ruhiger werden. Findet er dagegen auch auf der Fährte seine Bestätigung und auch an den Gegenständen, dann wird er konzentrierter suchen.

Darf ich Dir einmal fragen welche Art von Fährtenprüfungen Du machst?

:waving:

hovifreund

Re: zu schnell

Beitrag von hovifreund »

ich glaub ihr vergleicht hier äpfel mit birnen, leute :wink: ich kenn mich zwar in beiden bereichen nich so gut aus, bin mir aber sicher, dass jagdliches fährten und fährten nach dhv-prüfungsordnung zwei definitiv verschiedene paar stiefel sind :D :waving:

Ellis
Junghund
Junghund
Beiträge: 51
Registriert: 11. Sep 2007, 17:44
Wohnort: Bayern

Re: zu schnell

Beitrag von Ellis »

dass jagdliches fährten und fährten nach dhv-prüfungsordnung zwei definitiv verschiedene paar stiefel sind
Definitiv.

'Fährten' im sportlichen Sinne entspricht nicht dem natürlichen Verhalten des Hundes. Jeder Hund würde von sich aus erst mal dem Individualgeruch des Fährtenlegers folgen. 'Problem' dabei ist, dass er durch Wind und thermische Einwirkungen möglicherweise neben der Spur sucht. Und das soll er nicht, weil er die Gegenstände, die der Fährtenleger 'verloren' hat, dort nicht finden wird. Die Person an sich spielt für einen Fährtenhund keine Rolle. Sie ist nur Mittel zum Zweck.

Sehr exakt arbeitende, sportlich geführte Fährtenhunde suchen wirklich von Tritt zu Tritt, d.h. der Kopf verfolgt eine Zick-Zack-Linie: links - rechts - links - rechts... So arbeitet kein Jagdhund, kein Spürhund und auch kein Mantrailer.

Benutzeravatar
Claudia
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 951
Registriert: 8. Feb 2004, 08:38
Wohnort: Zirndorf
Kontaktdaten:

Re: zu schnell

Beitrag von Claudia »

Hallo Andreas,

ich sehe jetzt mal über sämtliche Rechtschreibfehler hinweg, aufgrund derer ich oft nicht nachvollziehen kann was Du eigentlich meinst.

Fakt ist: Du hast von Anfang an nicht von Jagdgebrauchshunden geredet sonder allein von Fährtenarbeit.
Nachdem auch ich mit einigen Jägern befreundet bin und auch mit deren Arbeit vertraut bin kann ich nun zu Deinen Beiträgen sagen - wie hovifreund schon sagt - Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.

Die jagdliche Sucharbeit unterscheidet sich wesentlich von der VPG-Fährte, da der Hund nicht zwingend dem exakten Fährtenverlauf folgen muß. Wichtig dort ist allein, daß der Hund das Wild möglichst schnell findet (und sehr oft ist das Wild ja auch nur angeschossen und kann noch flüchten!) und da ist auch eine Stöbersuche erlaubt - und die Hunde tun das auch!

Ich denke der Themenstarter geht aber eher von der VPG-Fährte aus und da sind die Anforderungen nun mal andere - und auch die Bestimmungen wie Leine und Halsband bzw. Geschirr.
Wenn ich mit einem Hund ständig an einem bestimmten Geschirr übe, dann ist es doch Irrsinn gerade bei der Prüfung plötzlich ein anderes zu verwenden, oder? Außerdem müssen unsere Hunde über ganz andere Triebe zur Fährtenarbeit gebracht werden - den Jagdtrieb müssen SIE vollkommen unterdrücken!

:roll:

Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

Re: zu schnell

Beitrag von Asta »

Schön, dass ihr hier Spaß beim Diskutieren habt. Ich steig nicht mehr ganz durch, aber find es trotzdem interessant :wink:

Falls das die Frage war: ja, ich bastel an VPG-Fährten. Find Andreas Aufbautipps aber auch interessant und hilfreich.
Bevor ich jetzt aber alles durcheinander bringe, weil ich nicht mehr weiß, wer nun was vorgeschlagen hat oder welche Ansicht vertritt:

Also meiner Meinung nach ist für mich die Fährte selbst und die Arbeit darauf auch die Bestätigung. Ich arbeite eigentlich nicht mit Jackpot am Ende. Ich mach da höchstens nochmal ein kleines, breiteres Stück, mit mehr Futter und nehm meinen Hund von diesem Fleck, bevor er alles gefunden/ gefressen hat.
Hab mal gelesen, dass sie so mehr Interesse an der Fährte haben, weil sie nicht selbstständig entscheiden, wann diese Zuende ist.
Außerdem glaub ich auch, dass mein Hund mit Jackpot am Ende noch schneller würde.
mit Gegenständen arbeiten wir noch nicht. Müsste ich mir erst zeigen lassen, weil ich nicht weiß wie man die aufbaut und wahrscheinlich ist es dafür auch noch zu früh.

Zum Futter: Nehm jetzt meistens Platinum Bröckchen oder geviertelte Frolic Ringe. Beide heben sich farblich nicht so ab, damit er nicht mit dem Auge sucht und haben auch nicht so einen starken Eigengeruch, so dass die "Faulblätter" und meine Hautschüppchen nicht geruchlich überdeckt werden :wink:

Zum Thema Ruhe: Ich sag gar nichts, während er sucht. Was soll ich ihm auch erzählen? wenn ich ihn zutexte, dass er vielleicht grad mal neben die Fährte geraten ist, wird er ja total unselbstständig und wartet irgendwann auf meine Korrekturen/ Hilfe.
Deswegen wollte ich eigentlich auch nicht bremsen, wenn es sich vermeiden ließe.
Von daher finde ich die Idee von der Anspruchsvolleren Steckenführung usw. ganz gut, weil er sich da hoffentlich selbst bremst.

Zum Geschirr: Ich nehm mein normales Norwegergeschirr. Hab eh nur eins. Und zwei, drei Halsbänder. Wenn ich nun regelmäßiger Fährten würde oder wirklich doch auf ne Prüfung hinarbeiten, würd ich mich auch mal entscheiden, was ich nun genau brauche. Das unter den Beinen-durch Prinzip klingt für mich schon einleuchtend.

@Claudia: Ich versteh schon, was du meinst, wenn du schreibst, dass dein Fährtengeschirr mit als Arbeitssignal fungiert. Auf dem Hundeplatz mach ich das mit meiner Leine/ Halsband genauso.
Allerdings hab ich nicht das Gefühl, dass ich das unbedingt brauche. Ich kann auch einfach andere Arbeitssignale geben, damit er weiß, dass er jetzt einen Job zu tun hat. Normalerweise heißt Arbeit für ihn jedoch im Trieb hochfahren, vielleicht muss ich da fürs Fährten doch noch mal was anderes nehmen, um die ruhige Arbeit einzuleiten, da magst du recht haben.

Ich hoffe ich hab jetzt nichts vergessen.
Eigentlich fährte ich auch nur, weil ich meinem Hund Nasenarbeit bieten will. Wildfährten sind für ihn verboten und irgendwas braucht er ja als Alternative. So Schleppfährten (heißt das so?) fänd ich auch super, aber da wird es dann wirklich aufwendig :wink: :lol:

Ellis
Junghund
Junghund
Beiträge: 51
Registriert: 11. Sep 2007, 17:44
Wohnort: Bayern

Re: zu schnell

Beitrag von Ellis »

Allerdings hab ich nicht das Gefühl, dass ich das unbedingt brauche. Ich kann auch einfach andere Arbeitssignale geben, damit er weiß, dass er jetzt einen Job zu tun hat.
Mein Hund schlägt schon fast Purzelbäume, wenn er sieht, dass ich das Fährtentäfelchen einpacke...

Antworten

Zurück zu „Hundesport-Allgemein“