systemathisches Suchen

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Faddl
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systemathisches Suchen

Beitrag von Faddl »

Hey,
ich mach mit Fati jezt ja ZOS. Das macht uns beiden sehr viel Spaß, sie hat einen sehr großem Finderwillen, ist nur beim Verweisen übereifrig und will den Kulli zerkauen (sie konnte es von der Trockenübung nicht so Recht übertragen), aber das kriegen wir schon in Griff, das ist auch gar nicht mein Problem.

Mein Problem ist die Art WIE sie sucht. Sie hat irgendwie gar keine Strategie oder Taktik, sucht einfach irgendwie. Sie findet zwar immer, aber ich wünschte sie würde mit mehr Sytsem suchen. Also auf dem freien Feld rennt sie erst mal 10m weit bevor sie anfängt zu suchen und rennt dann bei der Suche mal vor, mal zurück,. Und bei der Trümmer bzw. Indoorsuche sucht sie schon alles ab, aber wenn sie an einer Schrank oder Türritze sucht, sucht sie 30cm davon ab und den Rest lässt sie dann, so geht sie manchmal x-mal am Ziel vorbei, bevor sie es verweist.
Ich hätte gerne das sie das so macht wie die Polizeihunde. Wenn man die in einen Raum schickt suchen die ja wirklich von corne bis hinten jede Ritze der Reihe nach ab, bei Koffern auch alles schön der Reihe nach und bei der Flächensuche in Schlangenlinien. Nur wie krieg ich das hin?

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Citymaus
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Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Citymaus »

Also ich würde das so machen, dass ich im Raum erstmal einen kleinen Bereich absuchen lasse. Beispielsweise zwei Schubladen. In einer ist das Teil. Ich würde sie mit der Hand führen bei der Suche. Weißt Du wie ich das meine? Wegen dem Aufbau einer ganz ruhigen und konzentrierten Suche frag ich mal meinen Experten und rühr mich dann nochmal :wink:

Bei der Flächensuche:
Ich weiß nicht wie das beim ZOS ist. Bei uns im Sport und bei der Polizei gibt es das Stöbern nach Gegenständen. Du hast ein Suchfeld, da werden drei Gegenstände ausgelegt. Der Hund liegt im Platz. Du schickst ihn mit "Such Verloren" und Handzeichen nach rechts. Wenn der Hund nach rechts geht und sein Feld absucht gehst Du gerade auf einer gedachten Mittellinie weiter. Hat der Hund rechts weit genug gesucht rufst Du ihn mit "hier" dann schickst Du ihn gleich mit "Such Verloren" und Handzeichen wieder nach links usw. bis das Feld abgearbeitet ist. So lernen die das dann in der Schlangenlinie. Bzw. Beim Stöbern nach Gegenständen bleibt das immer so. Der Hund sollte dabei auf Deiner Höhe oder leicht vor Dir suchen, nicht hinter Dir.

LG

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Blue
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Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Blue »

Citymaus hat geschrieben:Also ich würde das so machen, dass ich im Raum erstmal einen kleinen Bereich absuchen lasse. Beispielsweise zwei Schubladen. In einer ist das Teil. Ich würde sie mit der Hand führen bei der Suche.
So würde ich auch beginnen. :thumbsup:
Wenn sie deine Führung gut annimmt, kannst du die Suchfläche ausweiten.
Je mehr Kanten und Löcher sie lernt intensiv abzusuchen, desto gründlicher wird ihre Sucharbeit werden, denke ich.
Ich lasse Blue eigentlich immer zuerst selbstständig suchen und fange mit der Führarbeit erst an wenn sie sich einen 'gründlichen Überblick' verschaffen konnte.
UND DANN am liebsten DA, wo sie am meisten Interesse gezeigt hat.
Bei Führen immer darauf achten den Hund 'mitzuziehen', d.h. mit der Führhand von ihm weg, nicht zu ihm hin, führen. Eigentlich klar, stimmts!?



In der Freifläche sind wir so vorgegangen:
Alle drei SG werden im Feld 'im Dreieck' ausgelegt.
D.h. stell dir die sechs Teilstücke vor: Rechts liegt ein SG im mittleren Feld. Auf der linken Seite liegt ein SG im ersten Feld und der andere im dritten Feld.
Du nimmst deinen Hund an der ML mit ins Feld bis in die Höhe des ersten GS (erstes Feld) und schickst ihn.
Bestätigen vor Ort.
DANN BLEIBT dein Hund am SG mit Blick zu dir sitzen. DU gehst in gerader Linie AUF die ML
und von dort so weit in Richtung des nächsten SG (mittleres Feld) bis du genau zwischen beiden SG stehst,
VON DORT schickst du deinen Hund DIAGONAL auf den SG.
Bestätigen vor Ort.
Den Hund wieder am SG sitzen lassen. Du gehst in gerader Linie zur ML. Von dort auf der ML in Richtung des dritten SG, soweit bis du deinen Hund wieder genau in der Diagonalen schicken kannst.

Dieses diagonal schicken soll genau den Sinn machen, dass der Hund lernt im Zick Zack zu suchen (revieren).

Raven

Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Raven »

Ich persoenlich waere vorsichtig mit zu vielem Verweisen. Suchst Du nur leinenlos? Wenn nicht, was Du auch tun kannst, ist, fuer eine Zeit lang, das Objekt statt irgendwo weit weg zu verstecken, ganz nah am Start zu verstecken und dann mit Hund an der Leine einfach stehen bleiben. Der Hund hat dann zirka 2 Meter (oder wie weit auch Deine Leine reicht), in dem er sich frei bewegen kann. Nach ein paar Mal merkt er dann, dass das Objekt auch nah sein kann und wird in den naechsten Suchen automatisch ab dem Start suchen.

Wir sind vom systematischen Verweisen abgekommen. Ich bevorzuge einen Hund, der selbstaendig sucht. Mit Erfahrung und zeitgerechten Hilfen wird der Hund auch ohne Verweis detailliert suchen. Auch Polizeihunde muessen zuerst lernen, wie ein Koffer oder eine Tasche richtig gearbeitet wird - mit der Nase dem Reissverschluss nach.

Viel haengt davon ab, wo und wie Du das Objekt versteckst und wie gut Du Deinen Hund lesen kannst. Und natuerlich Geduld. Statt den Hund in den Kakao rennen zu lassen, halte ihn, ohne ihn zurueckzuziehen und mach den Ort, den Du ihn suchen lassen willst, attraktiver in dem Du kurz dranklopfst. Sobald Dein Hund zurueck kommt und sucht, lass ihn wieder selbstaendig suchen.

Mensch, mein Deutsch ist wirklich hundselend geworden. Ist es einigermassen verstaendlich, was ich meine?

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Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Blue »

Raven hat geschrieben: Wir sind vom systematischen Verweisen abgekommen. Ich bevorzuge einen Hund, der selbstaendig sucht.
Du verwechselst da glaube i.M. zwei Begriffe!?
Du schreibst über die Führtechnik, während Verweisen = Anzeigen, bedeutet. :)
Ansonsten ist dein deutsch völlig i.O. :yes:

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Faddl
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Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Faddl »

Vielen Dank für eure Antworten, ich werd mal einige Sachen umsetzen und dann berichten.

Raven

Re: systemathisches Suchen

Beitrag von Raven »

Richtig, damit meine ich natuerlich das Fuehren und Zeigen von Orten.
Andreas hat geschrieben: Wen ich die Polizeihunde, die immer bei uns früher in der Firma trainiert habe, beobachtet habe, konnte man gut sehen, das die Hunde immer mit Anleitung des Hundeführers ein Objekt abgesucht haben. Der HF hat den Hund eingewiesen, beobachtet und wen nötig korrigiert. Neu aufgefordert da und da noch mal zu suchen (neu angesetzt).
Das machen bei uns auch immer noch viele. Ich persoenlich halte das gerade bei Polizeihunden recht gefaehrlich. Der Hund arbeitet nicht selbstaendig, sondern sucht oftmals nur da, wo der Hundefuehrer hinzeigt. Beim Zeigen kann auch ein Verweis (eine Anzeige) vom Hund hergefuehrt werden, aus Frustration oder der Erwartungshaltung des Hundefuehrers. Und schlussendlich gibt es Hundefuehrer, die dem Hund die Orte abzeigen und dabei rueckwaerts laufen - das ist nie eine gute Idee, gerade bei der Sprengstoffsuche.

Ich baue die Suche oft aehnlich auf wie beim 'Shapen'. Sobald ich sehe, dass der Hund ordentlich an der Quelle schnueffelt, belohne ich. Erst wenn der Hund die Verknuepfung Geruch = Spielzeug oder Futter hat, beginne ich die Suche. Dabei wechsle ich zwischen den Hund selbstaendig arbeiten zu lassen und detaillierter Suche, bei der ich dem Hund Orte zeige. Zwischendurch belohne ich auch mal eine gute, selbstaendig detaillierte Suche.

Schlussendlich benutze ich das Zeigen nur noch, wenn ich den Hund einen bestimmten Ort suchen lassen moechte oder sehe, dass der Hund unkonzentriert ist. Sobald der Hund wieder selbstaendig arbeitet, lasse ich ihn. Das geht an der Leine genauso wie ohne Leine. So mache ich das fuer alle Suchen, sei es Sprengstoff, Drogen, Kadaver oder Bettwanzen.

Natuerlich gibt es immer Querulanten, bei der die Suche anders aufgebaut werden muss. :)

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makita
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Re: systemathisches Suchen

Beitrag von makita »

Ich würde dir auch erst ein kleines Areal vorschlagen ;)

Bei uns war es damals die Couch... ich habe unseren "Stoffe" also in den ersten Versuchen immer irgendwo auf der Couch oder in den Ritzen versteckt... später dann im Umfeld der Couch und so den Radius erweitert...

Auch heute geht Cora noch nach diesem Schema vor: Zuerst wird die Couch angesteuert und durchsucht, dann das Umfeld... später in größerem Radius immer wieder zur Couch hin orientiert.

Auch draußen wendet sie diese "Strategie" mittlerweile an und sucht sich in der Regel einen Baum, von dem Sie startet (oder auf dem Feld Strohballen, etc.)... der Ausgangspunkt wird immer wieder aufgesucht und allmählich der Radius erweitert.

Großartig einweisen musste ich bei diesem Vorgehen eigentlich nicht, da es wirklich tippel-tappel aufgebaut wurde :wink:

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