ich gebe mal die methode von nina miodragovic, die ich recht interessant finde, und auch gern ausprobieren würde bei unserem apportier-neustart, wieder
"apportieren im hundesport hat weder etwas mit dem beute- noch mit dem bringtrieb zu tun. der hund muss folgende verknüpfung machen "je schneller ich mit diesem weggeworfenen teil in die gewünschte position komme, desto schneller bin ich beim futter". nicht das apportieren ist das triebziel, sondern die endposition (gs, vorsitz,...) und das dort verabreichte futter. ansonsten ist die übung nämlich mit dem aufnehmen des gegenstandes beendet: er hat keinen anlass diesen auch noch schnell zu bringen und wenn möglich auch noch herzugeben. und weshalb soll erknautschen? er weiss schließlich bei einem schlauen aufbau was zu tun ist und hat keine veranlassung, seinen stress durch knautschen abzubauen. voraussetzung für das apportieren ist ein absolut konfliktfreies vorsitzen."
der hund soll lernen, das apport selbstständig vom boden aufzuheben und über die höhe seinen rückgrades hochzuhalten. das dient dazu, dass der hund lernt das gewicht des apportierholzes selbstständig zu tragen. daneben soll er in der lage sein es im sitz in den fang zu nehmen und bis zum click zu halten.
aufgeteilt in mehrere übunssequenzen, ich schreibe mal die heraus, die sich für mich erkennen lassen
1. sequenz
apportel wird auf einen weichen untergrund gelegt.
jegliche aktivität des hundes in hinsicht auf das apportel wird beclickt (anstupsen, lecken, schnuppern, schieben, in den fang nehmen, knabbern - egal wo).
2. sequenz
je nach hund wird die erste übungssequenz nochmal wiederholt
3. sequenz
nun werden jegliche aktivitäten am steg beclickt.
wenn der hund kaut wird das apportel kommentarlos weggenommen und nach ca. 10 sekunden wieder hingelegt.
auf den click soll und darf der hund das apportel fallen lassen. tut er es nicht, hält man ihm den futterbrocken vor die schnauze, bis er es fallen lässt.
mit dieser methode wird erreicht, dass der hund das apport später nur auf ein hörzeichen ausgibt und nicht auf die kleinste körperbewegung des hf
ZIEL: von 10 angeboten die der hund macht sollten mindestens 9 auf den steg gerichtet sein.
4. sequenz
nur noch aktivitäten mit den zähnen am steg beclicken.
ZIEL: von 10 verhaltensangeboten sollte der hund den steg mindestens 8 mal umfassen
5. sequenz
der gegenstand wird beclickt - nicht mehr der hund.
sprich das apportel muss sich bewegen. egal in welche richtung.
es wird jede bewegung beclickt, die durch die zähne des hundes am steg verursacht wird
ZIEL: von zehn verhaltensangeboten bringen 8 den gegenstand in bewegung
6. sequenz
nur noch horizontale bewegungen werden bestätigt.
3 cm hoch vom boden.
ZIEL: von 10 versuchen gelingen 8
der hund soll nun die übung so gut kennen, dass er keine anderen verhaltensangebote mehr macht. sonst noch mal einen schritt zurück.
wenn der hund jetzt knautscht, dann ist das egal. er ist noch etwas unsicher. aber das ist egal, es wird ja das apportel bzw. dessen bewegung und nicht der hund beclickt.
7. sequenz
das apportel soll 10-15 cm in die höhe gehoben werden
ZIEL: von 10 versuchen gelingen 8
der hund soll nun die übung so gut kennen, dass er keine anderen verhaltensangebote mehr macht. sonst noch mal einen schritt zurück.
wenn der hund jetzt knautscht, dann ist das egal. er ist noch etwas unsicher. aber das ist egal, es wird ja das apportel bzw. dessen bewegung und nicht der hund beclickt.
8. sequenz
das apportel wird 20 bis 30 zentimeter hoch gehoben.
ZIEL: von 10 versuchen gelingen 8
der hund soll nun die übung so gut kennen, dass er keine anderen verhaltensangebote mehr macht. sonst noch mal einen schritt zurück.
wenn der hund jetzt knautscht, dann ist das egal. er ist noch etwas unsicher. aber das ist egal, es wird ja das apportel bzw. dessen bewegung und nicht der hund beclickt.
9. sequenz
das apportel soll auf höhe des rückgrates gehalten werden
ZIEL: von 10 versuchen gelingen 8
der hund soll nun die übung so gut kennen, dass er keine anderen verhaltensangebote mehr macht. sonst noch mal einen schritt zurück.
wenn der hund jetzt knautscht, dann ist das egal. er ist noch etwas unsicher. aber das ist egal, es wird ja das apportel bzw. dessen bewegung und nicht der hund beclickt.
10. sequenz
das apportel soll über das rückgrad gehoben werden.
Zwischenübung: Apportel im SITZ halten
um später das kommen in die grundstellung oder ins vorsitz zu vereinfachen.
dem hund wird das apportel so hingehalten, dass er es bequem fassen kann. wenn er irgendeine aktivität zeigt wird diese beclickt, jedoch nur wenn er sitzen bleibt.
alles wie vorher, bis der hund das apportel sicher im fang hält.
die hand bleibt immer neben dem hundekopf, auch nicht bewegen, wenn der hund das apportel beim click fallen lässt.
nun soll der hund diese übung unabhängig von der position des hf machen. man stellt sich irgendwo an verschiedenen stellen um den hund herum hin.
nun wird erst geclickt, wenn der hund den gegenstand eine halbe sekunde im fang hält. auch das in verschiedenen positionen
nun soll das apportel in allen positionen eine sekunde gehalten werden.
nun soll das halten auf zwei sekunden ausgedehnt werden.
nun nur noch frontal/in der grundstellung (je nachdem was man haben möchte) üben. das futter ist im mund des HF. hf steht 30 cm weit weg vom hund. er tastet sich immer näher heran. 1 sekunde halten genügt. bevor geclickt wird, wird blickkontakt mit dem hund aufgenommen.
zwischenzeitlich folgende übung einbauen:
der hund bekommt im sitz das apportel. und hält es 1 sekunde. die hände werden vorsichtig in richtung fang bewegt und still gehalten. C&B.
so lernt der hund auf den click auszugeben und nicht auf die bewegung der hände.
nun soll der hund lernen das apportel zu präsentieren
11. sequenz
einige male wird der hund in gs/vs gerufen am gleichen ort. bei der dritten wiederholung wird der gegenstand dem hund vor die pfoten 80 cm entfernt gelegt. hf geht auf die gleiche distanz.
C&B wenn der hund den gegenstand aufnimmt.
diese übung wird nur so lange wiederholt, bis der hund den gegenstand nicht übergeht.
12. sequenz
nimmt der hund den gegenstand sicher auf, der hf schaut auf die position auf der er den hund erwartet. das einnehmen der gs wird nach und nach geformt.
es geht nicht um die korrekte endposition, sondern darum, dass der hund aktivität zeigt.
ZIEL: hund versucht konstant mit dem apportel in die endstellung zu kommen, auch wenn es noch nicht korrekt ist.
13. sequenz
das nachrutschen in die korrekte position wird immer weiter bestätigt. knautscht der hund, dann wird dies nicht beachtet.
geschwindigkeit ist unwichtig, das ergibt sich von selbst.
14. sequenz
dann wird das
kommando eingeführt und die distanz vergrößert.