Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Von der Zuchtvorbereitung bis zu Welpenabgabe.
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LEONIE_789
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von LEONIE_789 »

Uiuiui! Eigentlich war das eine harmlose Frage....wusste ja nicht das einen Tag später eine solche Diskussion gestartet wird :gruebel:

Also erst mal danke für die Infos. In vielen Rassebüchern wird empfohlen, einen Rüden+Hündin zu nehmen, wenn man zwei Hunde halten möchte, weil die im Umgang angeblich händelbarer sein sollen als zwei Hunde des gleichen Geschlechts. Ich denke es kommt einfach auf den einzelnen Hund an und wie verträglich er mit anderen Hunden des gleichen Geschlechts ist und evt. auch auf die Rasse.
Liane61 hat geschrieben:Es sollte zur Pflicht werden Hunde vor dummen, unwissenden und verantwortungslosen Menschen zu schützen.
Da ich deiner Meinung nach ja anscheinend zu diesen "dummen, unwissenden und verantwortungslosen" Menschen gehöre, möchte ich mal was klarstellen:
1. Es war eine Frage aus reinem Interesse!
2. Ich bin nicht für sinnloses Kastrieren, denke aber, dass es sowohl für den Rüden, als auch für die Hündin sehr großes Leid bedeuten kann, wenn beide intakt sind und die Hündin läufig ist (auch durch räumliche Trennung...)
3. Schließe ich mich meinen Vorrednern an: Ich persönlich möchte NICHT weiter vermehren, deshalb lieber eine Kastration, als unkontrolliert Welpen in die Welt zu setzen!
4. Stell dir doch bitte mal ein TH mit lauter unkastrierten Tieren vor! Dann wäre die Hauptbeschäftigung der Pfleger wahrscheinlich, weitere Welpen, Kitten, Kaninchen etc. zu verhindern.

Du solltest einen Gedanken erst mal zu Ende denken, bevor du hier Leute beleidigst und als "dumm, unwissend und verantwortungslos" abstempelst! Es ist nicht alles schwarz und weiß :yes:

Übrigens würde ich das in jedem Fall mit dem Züchter absprechen und mir Rat einholen!

Und die Kastration bei freilaufenden Katzen ist meiner Ansicht nach unumgänglich, wenn wir nicht wie z.B. in Teilen des Allgäus einen Haufen verwilderter Katzen haben möchte...

Lg, Leonie :waving:

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Meritaton
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von Meritaton »

Liane61 hat geschrieben:Wenn ich eine Hündin zu Hause habe hole ich mir keinen Rüden dazu denn dann muss einer von beiden kastriert werden. Also wird einer von beiden sinnlos kastriert um das große Leid zu vermeiden. Toller Beitrag LEONIE_789 :thumbsup:
Du kannst aber nicht davon ausgehen, daß alle das tun bzw. du kannst niemandenn zwingen, das zu tun. Und es muß auch da nicht kastriert werden, wenn man damit umzugehen weiß.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

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LEONIE_789
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von LEONIE_789 »

Liane61 hat geschrieben:Wenn ich eine Hündin zu Hause habe hole ich mir keinen Rüden dazu
Und was machst du, wenn deine Hündin unverträglich mit anderen Hündinnen ist, du aber gerne einen zweiten Hund vom Züchter hättest?

Wie gesagt, denke deine Gedanken erst mal zu ende und spar dir bitte deine Ironie :roll:

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Itundra
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von Itundra »

Erstmal: Liane bleib hier sachlich!!!
Andreas Bolz hat geschrieben:
Itundra hat geschrieben:Wenn du einen Hund kaufst, geht dieser in dein Eigentum über. Somit hat der Züchter keinerlei Rechte auf Mitbestimmung ob Kastration oder nicht!

Ich übrigens empfehle sogar, gleichgeschlechtliche Paare, weil die im Umgang oft leichter sein können und der Stress mit Läufigkeit eben wegfällt! :waving:
Das ist ein Irrtum. Ich habe in meinen Kaufverträgen genau diese Klausel, dass Kastrationen, unter anderem, nur in Absprache durchgeführt werden dürfen. Nun habe ich mich nie gegen sowas gestellt, aber dieser Vertrag, wurde extra wegen verschiedener Sonderbedingungen, extra vom Anwalt nachgearbeitet, hält vor jedem Gericht. Ob es als Züchter nun sinnvoll ist, dagegen zu protestieren, steht auf einem ganz anderen Stück Papier.

Gruss Andreas

PS: Ich würde als Liebhaber, ohne Zuchtabsichten, immer die Hündin behandeln, da der eigene Rüde oft nicht das größte Problem ist ;-)
Interessant! Ich weiß von einer Richterin, die selbst Hunde züchtet, dass genau dies haltlos ist! Der Hund geht ins Eigentum des Käufers über und damit hab ich als Züchter keinerlei Mitspracherecht mehr!

Konventionsstrafen gehen meines Wissens auch nur bei Gewerbe!

Egal! Im Grunde ist es so: Du kannst alles reinschreiben und klagen, wenn du genug Geld und Zeit hast! Jeder Richter wird anders entscheiden! Probieren kann man es jedenfalls, deshalb find ich den Rat von einer Züchterin - weiß nicht mehr, von wem der Beitrag war, eher falsch!

Lololein
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von Lololein »

Itundra hat geschrieben:
Andreas Bolz hat geschrieben:
Itundra hat geschrieben:Wenn du einen Hund kaufst, geht dieser in dein Eigentum über. Somit hat der Züchter keinerlei Rechte auf Mitbestimmung ob Kastration oder nicht!

Ich übrigens empfehle sogar, gleichgeschlechtliche Paare, weil die im Umgang oft leichter sein können und der Stress mit Läufigkeit eben wegfällt! :waving:
Das ist ein Irrtum. Ich habe in meinen Kaufverträgen genau diese Klausel, dass Kastrationen, unter anderem, nur in Absprache durchgeführt werden dürfen. Nun habe ich mich nie gegen sowas gestellt, aber dieser Vertrag, wurde extra wegen verschiedener Sonderbedingungen, extra vom Anwalt nachgearbeitet, hält vor jedem Gericht. Ob es als Züchter nun sinnvoll ist, dagegen zu protestieren, steht auf einem ganz anderen Stück Papier.

Gruss Andreas

PS: Ich würde als Liebhaber, ohne Zuchtabsichten, immer die Hündin behandeln, da der eigene Rüde oft nicht das größte Problem ist ;-)
Interessant! Ich weiß von einer Richterin, die selbst Hunde züchtet, dass genau dies haltlos ist! Der Hund geht ins Eigentum des Käufers über und damit hab ich als Züchter keinerlei Mitspracherecht mehr!

Konventionsstrafen gehen meines Wissens auch nur bei Gewerbe!

Egal! Im Grunde ist es so: Du kannst alles reinschreiben und klagen, wenn du genug Geld und Zeit hast! Jeder Richter wird anders entscheiden! Probieren kann man es jedenfalls, deshalb find ich den Rat von einer Züchterin - weiß nicht mehr, von wem der Beitrag war, eher falsch!
Eben, ich wäre mir nicht so sicher, dass solche Verträge wirklich vor Gericht durchkommen, gerade die Kastrationsklauseln sind so nicht zulässig bzw. durchsetzbar, da es gegen das Tierschutzgesetz verstößt, und ich würde einen Vertrag mit einer solchen Klausel guten Gewissens unterschreiben ohne je vor zu haben den Hund tatsächlich zu kastrieren.

Man muss auch immer bedenken, dass solche Klauseln das Eigentum eines anderen zu sehr einschränken würden und deshalb vieles nicht so einfach durchsetzbar ist und wenn sind es oft Einzelfallentscheidungen.

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babett
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von babett »

LEONIE_789 hat geschrieben:
Und was machst du, wenn deine Hündin unverträglich mit anderen Hündinnen ist, du aber gerne einen zweiten Hund vom Züchter hättest?
Meine extrem unverträgliche Hündin hat insgesamt 3 weibliche Welpen dazubekommen (ok, eine zählt nicht, war ihre Tochter) und es ging recht gut. Wär aber mit Rüden nicht anders gewesen, die hat sie nur während der Stehtage geduldet. Man muß bissel managen, ist aber möglich.

Ich bin kein strikter Kastrationsgegner, finde aber, man sollte es wenn möglich vermeiden. Nicht nur wegen der Fellproblematik - auch stockhaarige Hunde können da extreme Probleme bekommen - sondern auch wegen der Gefahr der Inkontinenz. Und solange die Hündin nicht unter starken Schreinträchtigkeiten leidet oder Probleme mit der Gebärmutter hat, würde ichs bei meinen Hunden nicht machen. In über 30 Jahrne Hundehaltung hat noch nie einer meiner Hunde gedeckt oder ist gedeckt worden, wenn ich das nicht wollte.

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Itundra
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von Itundra »

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citta
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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von citta »

Ich habe ja meine Hündin auch kastrieren lassen, und ja uach aus dem grund das es hier in meiner gegend viele "Riesen" rüden gibt die unkastriert sind und von ihren Besitzern gerne laufen gelassen werden und mit riesenhunde meine ich keine Labbis und co sondern eher Rüden die so groß und schwer wie Deutsche Doggen bzw Irische Wolfshunde sind (diese rassen sind hier in meiner ecke in "mode") körperlich bin ich Hunden die weit mehr als wie 50 Kg wiegen nicht gewachsen. Leider gibt es hier in meiner Ecke Rüdenhalter dieser Rassen die der meinung sind das man seinen Hund nicht zurück rufen muss wenn man sagt das die Hündin läufig ist bzw ist der Besitzer mal eben gute 200 meter entfernt.
Bei meiner Hündin hätte ja noch die möglichkeit bestanden sie auf den arm zu nehmen (Cocker Spaniel), aber für einen Doggenrüden wäre das dann erst recht die ideale höhe gewesen, unnd so kam es dann zu der situation das meine hündin fast von einen Doggenrüden "besprungen" wurde es bestand also nicht nur die gefahr eines ungewollten Deckaktes sondern auch die gefahr das meine Hündin verletzt wird.

Ich bin nicht perse für oder gegen kastras sondern würde es immer von fall zu fall entscheiden, mir ist es lieber das jemand seinen Hund kastrieren läßt als wie das er mit seinen Hund ständig welpen oder auch "upps" würfe produziert.


Soll ich mir jetzt deswegen keine Hündin halten weil es leute gibt die große rüden (und das meine ich jetzt nicht negativ gegenüber Großhundrassen) ohne aufsicht laufen lassen, bzw ohne kontrolle und ich zwar meine Hündin im schach halten kann , nicht aber unbedingt den Hund eines anderen?

:waving: Jessica

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Re: Wie seht ihr das als Züchter? Kastration von Ersthund...

Beitrag von Feiticeira »

Ich bin kein strikter Kastrationsgegner, finde aber, man sollte es wenn möglich vermeiden. Nicht nur wegen der Fellproblematik - auch stockhaarige Hunde können da extreme Probleme bekommen - sondern auch wegen der Gefahr der Inkontinenz. Und solange die Hündin nicht unter starken Schreinträchtigkeiten leidet oder Probleme mit der Gebärmutter hat, würde ichs bei meinen Hunden nicht machen. In über 30 Jahrne Hundehaltung hat noch nie einer meiner Hunde gedeckt oder ist gedeckt worden, wenn ich das nicht wollte.
Das unterschreibe ich mal. :cool: Hinzu kommen eventuelle Wesensveränderungen. Je jünger, desto unsicherer ist meine Beobachtung. Grade bei Rüden hab ich schon oft beobachten können, dass sie besonders aggressiv waren aus Unsicherheit. Auch Hundebegegnungen wurden unschön-dann auch mit beiden Geschlechtern. Auch bei Hündinnen konnte ich ähnliches beobachten. Meine Hündin wurde mit 7 1/2 Jahren wegen Zysten kastriert (und aufgrund dessen unendlicher Läufigkeit+Scheinschwangerschaft). Sie war ja bereits im "gesetzten" Alter und hatte eigentlich hier die Chefrolle. Sie schritt auch mal ein wenn es ihr zu bunt wurde und zeigte deutlich wenn sich ihr jemand nicht respektvoll verhielt. Dies ist nun anders. Sie hat keinerlei Drang mehr dies klar zu stellen. Konflikten geht sie eher im Rudel aus dem Weg und statt einen Hund zurecht zu weisen, entscheidet sie sich eher für das "fiddle about" zur Konfliktlösung. Heißt für mich, dass ich nun keine Hündin mehr hab, die die Erziehung auch übernimmt und ich muss sie vor den manchmal respektlosen anderen Hunden schützen und für sie in die Bresche springen. Finde ich sehr schade, weil sie einen Teil ihres Charakters eingebüßt hat.

Zum Thema:
Ich würde es mir nicht vorschreiben lassen wollen ob ich meinen Hund kastrieren darf oder nicht. Der Hund geht mi dem Schutzvertrag in MEINEN Besitz über und dann darf ich auch machen was ich will. Diese Kastrationsklauseln sind anfechtbar. Wir haben die in unseren Schutzverträgen im TSV auch stehen, aber wirklich durchsetzbar sind sie einfach nicht. Im Kaufvertrag meines Rüden steht auch dazu nichts drin. Die Züchterin lehnt jeglichen "Knebelvertrag" ab und vertraut mir einfach. Ich kenne sie allerdings auch. :zwink: Barney hab ich geholt, da war Schnuppe noch nicht kastriert. Wenn ich gemerkt hätte, dass ein Hund wirklich leidet, hätte ich es mir wohl überlegt. Allerdings kann das auch klappen und man kann nicht von vornerein sagen, dass ein Hund darunter wirklich leidet. Viele Züchter halten beide Geschlechter und es geht gut. Und auch mittelgradigen Liebeskummer muss ein Hund aushalten lernen. Zur Unfruchtbarmachung gibt es auch andere Möglichkeiten. Barney werde ich aufgrund meiner Arbeit sterilisieren lassen. Ich nehme ihn gerne mit, da ich ihn auch pädagogisch einsetze. Jedoch ist er zwischendurch unbeaufsichtigt auf dem Hof wo ich arbeite und in der Umgebung gibt es Leute die nehmen es nicht so genau mit der Läufigkeit... Der Hof ist frei zugänglich und da möchte ich auch Nummer sicher gehen. Kastrieren möchte ich ihn auf keinen Fall, außer es steht eine medizinische Indikation an.

Den Ruf nach einer Kastrationspflicht kann ich nicht teilen. Auf Hunde kann man gut aufpassen und es ist nicht so, dass jede Hündin unbedingt gedeckt werden will. Bei Katzen sieht es anders aus. Ich verstehe da durchaus die Züchter die keine Vermehrung haben wollen. Wollen wir bei den Katzen auch nicht und ich werde in Zukunft die Kitten auch mit 12 Wochen bereits kastriert abgeben. Man kann den Leuten eben nur vor den Kopf schauen und wenn man das Tierelend mitbekommt, möchte man das eben nicht mehr. Katzen sind aber da auch anders als Hunde. Weibliche Tiere enden bei fehlender Deckung oft in der Dauerrolligkeit und männliche Tiere pinkeln Einem alles voll. Die nehmen auch jede Gelegenheit wahr auszubüxen und kommen dann oft auch gar nicht mehr wieder. Die bringen dann Kätzchen zur Welt die schnell verwildern und schwupps ist aus einem Tier bald mehrere Hunderte geworden. Übrigens sind unkastrierte Nutztiere nicht zwingend aggressiv. Ich kann mit den Ziegenböcken vom Hof spazieren gehen und die Schafsböcke greifen mich auch nicht an. Auch mein Lieblingshahn lässt sich von allen Kindern gut anfassen und auch der intakte Eber ließ einen in Ruhe wenn man mistete. Das ist auch eine Frage des Charakters UND der Haltung (sowie Aufzucht). Bei den heutigen Hochleistungszüchtungen steht das Wesen wohl an letzter Stelle und artgerecht halten, will man die erst recht nicht... :roll:

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