Züchter bin ich auch nicht, habe aber im LAufe meines Lebens schon einiges mitbekommen:
1. Hemmungsmissbildung Bein: Welpe hatte bei der Geburt an einer Pfote nur zwei Zehen ausgebildet, die andere Pfote sah "richtig" aus. Kommentar des TAs: "als
Familienhund ohne grössere Anstrengungen ok". Nachdem die anderen Welpen im entsprechenden Zeitraum anfingen, zu gehen und der Welpe mit der Mißbildung nicht mal Anzeichen machte sich aufzurichten, wurde der Welpe nochmal komplett durchgecheckt - am "gesund" aussehenden Bein waren die kompletten Knochen bis zur Handwurzel nicht angelegt. Welpe musste eingeschläfert werden.
2. Hemmungsmissbildung Darm: Dem
Züchter fiel auf, dass nach ein paar Tagen ein Welpe offensichtlich noch immer keinen "Welpenkot" abgesetzt hatte und etwas "kränklich" wirkte. Es zeigte sich, dass im Enddarmbereich eine Hemmungsmissbildung vorhanden war, spricht, rein äusserlich war ein After zu sehen, aber die letzten Darmabschnitte waren nicht ausgebildet. Welpe musste eingeschläfert werden.
3. Hemmungsmissbildung Bauchspalte: auf gut deutsch, die Bauchdecke war von Brustbeinende bis zum Becken komplett offen, sämtliche inneren Organe lagen frei. Die Züchterin, übrigens eine langjährige Züchterin, war mit den Nerven völlig fertig. Der Welpe lebte übrigens und wurde vom sofort angerufenen
Tierarzt dann eingeschläfert.
4. Geburtsintoxikation der Mutterhündin: Hündin wurde gedeckt, zeigte aber im weiteren Verlauf keine Anzeichen einer Trächtigkeit, kann ja vorkommen. Tatsächlich war sie aber trächtig und hatte evtl. einen Teil der Welpen resorbiert. Aber eben nur einen Teil. Sie zeigte zunächst keine Anzeichen von gesundheitlichen Störungen. Zum "Geburtszeitpunkt" wirkte sie etwas schlapper als normal, was mit "Scheinschwangerschaft" erklärt wurde. Die Halter der Hündin fanden eines morgens einen halb verwesten Welpen. Der TA stellte bei einer nochmaligen Untersuchung fest, dass noch ein Welpe, ebenfalls verwest, in der Gebärmutter vorhanden war. Trotz sofortiger OP (Kaiserschnitt) konnte die Hündin nicht mehr gerettet werden.
5. die absolute Hardcore-Version: ME sollte jeder, der mit dem Gedanken auch nur spielt, seine Hündin decken zu lassen, so was mal erleben. Ich würde sagen, die meisten würden dann ganz schnell Abstand davon nehmen. Waren übrigens auch "unsere Hündin soll mal Welpen haben"- Leute:
Mutterhündin, etwa zum 56. Tag der Trächtigkeit, extrem grosser Wurf mit deutlich über 10 Welpen. Laut Röntgenbild 14. Massive Kreislaufprobleme. TA hatte noch die Hoffnung, die Geburt so lange rauszuzögern, bis zumindest die kräftigsten Welpen überlebensfähig wären. Diese Hoffnung zerschlug sich sehr schnell, da die Hündin kurz davor stand, einen Kreislaufkollaps zu erleiden. Frage "Hündin retten, egal was mit den Welpen wird oder versuchen, die Welpen zu retten, evtl. zum Schaden der Hündin".
Notkaiserschnitt um die Hündin zu retten. Es war klar, dass die Welpen zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich noch nicht ÜBERlebensfähig sein würden. Lebensfähig prinzipiell ja, aber eben, die Atmungsorgane noch nicht soweit, dass die Welpen überleben können.
Alle 14 starben innerhalb einer Stunde - sie sind nacheinander erstickt, trotz aller möglichen Rettungsversuche durch die Tierklinik.
Ich bin vielleicht böse, aber meiner Meinung nach hätten die Besitzer der Hündin, die ja unbedingt mal Welpen haben wollten, bei dem ganzen Drama dabei sein sollen.
Meinstest Du so was?
Aber ich kann Dir eines versichern - es bringt nichts. Die Leute glauben erst, dass ihnen so was passieren kann, wenn es ihnen passiert. Und selbst dann sind sie eher darüber empört über die Ungerechtigkeit, dass ihnen so was passiert wie dass sie sich mal an die eigene Nase fassen.