Unterschied?

Hier dreht sich alles um den älteren Hund.
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Bellissa

Unterschied?

Beitrag von Bellissa »

Ich habe eine, vielleicht etwas ungewöhnliche Frage.

Fällt es leichter seinen Hund gehen zu lassen wenn es ihm vorher nicht mehr so gut ging?Als wenn er vom einen auf den anderen Tag stirbt/eingeschläfert werden muss?

Meine Bellissa war bis auf ihren letzten tag fit wie ein junger Hund und wir mussten sie sehr plötzlich einschläfern lassen (mit erst 9 Jahren :cry: )
Mayday ging es schon seid 2 Jahren nicht mehr so gut und zum Schluss hat man gemerkt, dass er nicht mehr wollte.
Ich habe gemerkt das mir der Abschied einfacher gefallen ist, gut Mayday war eine Katze und zu Katzen hat man ein anders Verhältniss als zu Hunden, aber trotzdem viel es mir leichter ihn gehen zu lassen.

Kennt ihr das?

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wombat
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Re: Unterschied?

Beitrag von wombat »

Bellissa hat geschrieben: Fällt es leichter seinen Hund gehen zu lassen wenn es ihm vorher nicht mehr so gut ging?Als wenn er vom einen auf den anderen Tag stirbt/eingeschläfert werden muss?
hmm, ich würde jetzt mal sagen: ich denke schon. ein bisschen zumindest.

Mary ist krank seit wir sie haben, eigentlich todkrank. wir rechnen fast bei jedem TA-Besuch damit, dass es mal ganz schlechte Nachrichten gibt.
wir haben vor 4 Jahren das Fienchen dazu geholt, um nicht irgendwann von einem auf den anderen Tag ohne Hund da zu stehen :oops:
ich denke, man ist irgendwie vorbereiteter. es wird trotzdem schlimm sein, wenn sie mal nicht mehr ist. eben weil sie so tapfer alles mitgemacht hat und trotzdem immer gut drauf war/ist.

Linnimama

Re: Unterschied?

Beitrag von Linnimama »

ich kenne das noch nicht, aber ich kann mir vorstellen, das es schon einfacher ist, weil man sich einfach schon viel länger damit befassen kann, das es wohl bald soweit sein wird...
Bei Axel wird es so sein, das es für alle nicht unerwartet kommen wird... Er ist jetzt über 14 und seit so ca 1 Jahr merkt man einfach das er kontinuierlich abbaut...

Ich finde schon das es etwas ganz anderes ist, wenn man in keinster Weise damit rechnet und da ist es auch egal ob der Hund schon 12 oder 15 oder erst 3 oder 7 ist...
Wenn ein Tier unerwartet stirbt, ist es immer ein viel größerer Schock als wenn es "schleichend" passiert...


Unser Gazon z.b war auch 2 Wochen lang schwer krank bevor er gehen musste, gerechnet hat trotzdem NIEMAND damit... Liegt aber wohl auch daran, das er gerade mal 1 Jahr alt war... Da rechnet man NIE damit, egal wie lange der Hund vorher krank war... Und nach Gazons Tod brach hier erstmal für jeden eine Welt zusammen...

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Meritaton
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Re: Unterschied?

Beitrag von Meritaton »

Ich denke, wenn ein Tier krank ist (ich finde übrigens egal, ob Hund oder Katze, als meine Katze starb, hat es mir genauso weh getan), befaßt man sich eher damit, daß man es gehen lassen muß, als wenn es plötzlich geschieht. Ich weiß nicht, vielleicht sind die Empfindungen bei jedem verschieden. Meine erst Hündin Trixi war ca. 2 Jahre krank und zudem alt (sie war fast 17, als ich sie einschläfern lassen mußte) und obwohl ich quasi die zwei Jahre Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten, ist es mir sehr schwer gefallen, als ich sie habe gehen lassen müssen, obwohl ich wußte, daß es das beste für sie war. Meine Vio war vielleicht drei Wochen ernsthaft krank, als sie mit 15 Jahren gestorben ist. Aber ich denke, es war beides gleich schwer für mich.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

Lienchen
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Re: Unterschied?

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Es fällt immer sehr schwer, ein geliebtes Tier gehen zu lassen. Ich persönlich fand es bei meinem ersten Hund am Schlimmsten, obwohl er mit 15 Jahren für seine Rasse ein wahrhaftes Methusalemalter erreicht hatte. Wobei ich sagen muss, dass sich mein Hund in seinem letzten Lebensjahr schon gequält hat, er wurde zwar medikamentös versorgt - selbstverständlich - aber ich habe ihn aus Egoismus zu lange bei mir gehalten. Ich hätte ihn eher gehen lassen müssen, am Ende hatte mein Hund kein Leben und keine Würde mehr. Das sieht man aber nicht, diese Erkenntnis kommt erst hinterher. Das ist ja das Schlimme daran.

Meinen zweiten Hund musste ich krankheitsbedingt mit nur 7 Jahren einschläfern lassen - leicht gefallen ist mir das sicherlich nicht, zumal Trux ein echter Traumhund war. Aber erstens hatte ich bei ihm immer im Hinterkopf, dass ich mir geschworen hatte im Sinne meines Hundes und nicht im Sinne meines "nicht-loslassen-könnens" zu handeln (was mir auch bei Trux nicht so ganz gelungen ist, auch bei ihm habe ich zu lange gewartet, wenn auch nicht so lange wie bei Charlie) und zweitens wusste ich, dass seine Krankheit nicht zu heilen und letztendlich sein Todesurteil ist, er hat mit dieser Krankheit seit Diagnosestellung noch über ein Jahr gelebt und ich habe dieses eine Jahr auch zum Abschiednehmen genutzt.

Gruß
Lienchen

Bellissa

Re: Unterschied?

Beitrag von Bellissa »

wombat hat geschrieben:[es wird trotzdem schlimm sein, wenn sie mal nicht mehr ist. eben weil sie so tapfer alles mitgemacht hat und trotzdem immer gut drauf war/ist.
das auf jeden Fall

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mockeline
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Re: Unterschied?

Beitrag von mockeline »

Lienchen, mir geht's genau wie Dir. Und auch das mit den Selbstzweifeln und Vorwürfen ist wohl immer so :cry: .

Buchfink

Re: Unterschied?

Beitrag von Buchfink »

Wenn man überrascht wird, tut es mehr weh !!
Mein erster Hund hatte Dackellähmung mit 8 Jahren. Keine Chance auf Heilung. War darauf vorbereitet, 1 Jahr durchgehalten, und hab ihn schweren Herzens einschläfern lassen.
Der zweite Hund (5 Jahre )wurde von einem Idiot im Wohngebiet erschossen und auf die Zuggleise gelegt. Konnten leider nichts nachweisen. Wir waren 1 Woche in den Ferien und hatten keinen Hund mehr. Der Schock war gewaltig ! Auch für die Kinder (2 und 6 Jahre)und unseren Hundehüter.
Unser letzter Hund hat uns fast 15 Jahre begleitet. Wurde aber schwer Nierenkrank. War noch topfit, bis auf die letzte Woche. Hab sie einschläfern lassen, damit sie nicht noch mehr leiden muss.
Man merkt es wirklich, wenn es vorbei ist.
Nur muss man es sich vor sich selbst eingestehen und es beenden.
Ein sehr schwerer Schritt!!! Aber gut für das Tier................

elsebaer

Re: Unterschied?

Beitrag von elsebaer »

Ich könnte mir schon vorstellen, dass es leichter ist, Abschied zu nehmen und dass man den Schmerz etwas schneller überwinden kann, wenn der Tod sozusagen abzusehen war.
Bei Nanook haben wir vor einem Jahr angefangen zu denken, dass es jederzeit soweit sein könnte, weil sie innerhalb kurzer Zeit deutlich abgebaut hatte. Jetzt ist sie heute 14 Jahre geworden und im Verhältnis noch relativ fit. (Besonders, weil der Durchschnitt bei dieser Rasse bei ca. 12 Jahre liegt...)
Ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren werde, wenn eines Tages die schreckliche Nachricht kommt, zumal ich nicht mehr zu Hause wohne. Einerseits habe ich zu Nanook nie so die Beziehung gehabt wie zu unserem zweiten Hund Carlos, aber andererseits begleitet sie mich solange ich denken kann. Ich war 6 als Nanook zu uns kam und kann mich dementsprechend nicht an ein Leben ohne sie erinnern.
Wenn ein Tier so plötzlich stirbt, ist der Schock größer. Ich kam von einem Schüleraustausch wieder und meine Mutter musste mir sagen, dass mein Meerschweinchen eingeschläfert werden musste. Er war erst 4 und dazu mein erstes eigenes Haustier und total zahm. :cry:

Schweres Thema...

Ginni
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Re: Unterschied?

Beitrag von Ginni »

Hallo,

mir ist der Abschied von meiner Gini überhaupt nicht leichtgefallen. Auch wenn ich wusste, dass es der richtige Zeitpunkt war um ihr weiteres Leid (Knochenkrebs) zu ersparen.

Ich habe geheult wie ein Schlosshund, zumal sich das Einschläfern eine Stunde lang hinzog, da die Venen so schlaff schon waren und nichts gespritzt werden konnte. Der Moment, als das Leben aus ihr wich, war furchtbar für mich - und auch heute überkommt es mich immer wieder, wenn ich an sie denke, dann werde ich immer noch verdammt traurig und manchmal muss ich auch wieder weinen.

Ich glaube nicht, dass es für mich einen Unterschied gemacht hätte, ob plötzlich oder "geplant". Ich verliere in dem Moment einen sehr treuen Freund und Wegbegleiter, ein Lebewesen, für immer und dies ist für mich stets nur schwer zu ertragen, egal, wie die Vorgeschichte nun war, ob es eine gab oder sonst was. Der Schmerz, dass mich Jemand für immer verlassen hat, wäre immer gleich schlimm - Jemand ist nicht mehr hier, wird nie mehr wiederkommen, man wird sich nie wiedersehen.

Mag sein, dass ich im Falle einer schweren Krankheit weiß, dass es für das Tier/den Menschen das beste ist, dass es Erlösung bedeutet. Daher entschied ich mich ja auch, meine Gini einschläfern zu lassen, als ich merkte, dass die Schmerzen trotz Schmerzmittel einfach zu groß wurden. Aber bei mir bleibt Leere und Schmerz. Immer.

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Friida
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Re: Unterschied?

Beitrag von Friida »

Es ist eigentlich immer schlimm.

Als meine Tilli mit 11 Jahren plötzlich verstarb (Unfall) war das furchtbar. Zumal sie ein putzmunterer Hund war und ich eigentlich noch mit etlichen Jahren Zusammenlebens gerechnet habe.

Lea und Hero sind alt. Lea ist auch gesundheitlich angeschlagen und rational sage ich mir, ich werde sie nicht mehr lange haben. Vllt. noch 1 Jahr, 2, oder 3?
Wenn es soweit sein sollte, wird es genauso furchtbar. Und langsames Abschiednehmen ist auch nicht immer so das Wahre.
Ich gucke meinen Hund an und denke manchmal, wird sie noch 14 werden? Werde ich sie nächstes Jahr noch haben? :cry:

Von meinen früheren Katzen ist eine durch einen Unfall gestorben. Eine wurde nach langer Krankheit eingeschläfert, der Kater erkrankte kurz und heftig und mußte erlöst werden.
Es war immer schlimm, eins wie das andre, kein Unterschied.

LaUrA

Re: Unterschied?

Beitrag von LaUrA »

Ich glaube auch, schrecklich ist es immer... :(

Wobei mir persönlich ein schneller Tod "lieber" (wie blöd das klingt...) wäre! :(

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wombat
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Re: Unterschied?

Beitrag von wombat »

wobei aber "schneller Tod" nach kurzer Krankheit o. ä. immer noch was anderes ist, als plötzlicher Tod durch einen Unfall. finde ich zumindest.

Erna
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Re: Unterschied?

Beitrag von Erna »

Hallo

Ein schwieriges Thema,und ich denke nicht wirklich zu Pauschalisieren...

Mein erster Hund wurde fast 13 Jahre,er baute innerhalb einer halben Woche ab..
Ich fand es trotzdem hart,und hätte es lieber gesehen,wenn er einfach eingeschlafen wäre,so wie es sich jeder Hundehalter wohl für seinen Hund wünscht..

Unsere Hündin nahm mit drei Jahren Gift auf,sie lag schon schwer..
Das wäre dann von heute auf morgen gekommen,und wäre auch Hart gewesen..Zum Glück bekamen wir sie über den Berg..

Mein jetziger Rüde bekam mit über 9 Jahren einen Analdrüsentumor(bösartig),
es brach für mich eine Welt zusammen..
Ich wußte so hat er nicht mehr lange zu Leben,der Tumor eher sehr SChnellwachsend..
Das Wissen,das ich mich verabschieden muß,das Wissen das er wohl nicht mehr lange Lebt,raubte mir fast meinen Verstand..Zu diesem Hund, habe ich eine besondere beziehung..Es war schon einie Qual..Natürlich versucht man mit dem Kopf daran zu gehen..Einfach die letzte Zeit zu genießen..Eben die Chance zu nutzen,die manch anderer nicht hat..Tja,das eine ist nun einmal eine Kopf sache,das andere,das Herz..
Für mich wäre es wohl abschied und schmerz auf Raten gewesen...
Ich dachte oft,hätte ich es doch lieber nicht gewußt..

Jetzt zwei Monate nach der Diagnose,sieht es etwas besser aus..Der Tumor wurde entfernt,leider nicht bis in den Muskel,leider sind fäden in dem Muskel drin,und da es der SChließmuskel ist,konnte dieser nicht raus..
Er wird Homöopatisch behandelt,ist bis dato fit..Und ich hoffe,das ich ihn noch einige Zeit habe..Villeicht schaffen wir noch einige Jahre..
Einfacher,nein wäre es jetzt bestimmt nicht geworden...
Mein Herz leidet nun einmal,und mich von einem meiner Tiere zu trennen,finde ich immer sehr SChmerzlich..



Viele grüße
Erna

Sorry wurde etwas lang..

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Julia
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Re: Unterschied?

Beitrag von Julia »

Mich hat bei Alin schon der Gedanke, dass es für sie das Beste ist getröstet.

Ich hab im Mai erfahren, dass sie nicht mehr lange zu leben hat.
Im September wars dann so weit.

Es war im Mai fast noch schlimmer für mich.
Dann hatte ich ja quasi Zeit, mich damit auseinander zu setzen.
Schlimm wars natürlich trotzdem.

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