Wir brauchen ein bißchen Hilfe

Themen rund um den ganz jungen Hund.
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Jessina
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Wir brauchen ein bißchen Hilfe

Beitrag von Jessina »

Hallo Leute, ich habe da mal eine Frage an euch.
Wir sind Jessica und Bobby ( Bobby, Yorkshire-Mix, 5 Monate alt und 2 kg schwer)
Wie soll ich anfangen, er hat mich um den Finger gewickelt.
Mein Mann und ich haben lange versucht ein Kind zu bekommen, aber es sollte nicht funktionieren und so gaben wir die Hoffnung auf. Als Bobby dann ins Haus kam, erfuhr ich 2 Tage später, dass ich schwanger bin. Ich konnte es kaum glauben...
Leider habe ich das Kind vor einem Monat verloren, weil das Herz einfach aufgehört hat zu schlagen. Ich möchte auch in naher Zukunft kein Kind mehr bzw. nochmal schwanger werden.Bobby ist mir nach der Sache einfach noch mehr ans Herz gewachsen.
Ich muss dazu sagen, dass ich Bobby seit 2 Monaten habe und er vor mir schon 2 Besitzer hatte, die ihn wieder abgegeben haben.
Dabei ist Bobby ein Taumhund für mich! Er wurde im Alter von 12 Wochen schon weggesperrt und nachts allein gelassen, deswegen habe ich auch Probleme ihn allein zu lassen.

Bitte lacht mich nicht aus, aber ich wünsche ihm einfach nun das beste Leben, das ich ihm bieten kann.
Das Problem ist, dass er mich total um den Finger wickelt.
Also ich ihn bekam, das fraß er Cesar für erwachsene Hunde.
Ich habe seitdem einiges an Welpenfutter versucht und bin nun zur Zeit bei Terra Canis. Leider verweigert er so gut wie das meiste Futter. Er frisst furchtbar schlecht und wartet immer auf etwas besseres. Wir geben ihm nie was vom Tisch, aber er will immer unser Brot klauen und wenn ihm Futter hinstelle, dann frisst er ein kleines Stück und geht dann weg und wartet auf was besseres.
Heute hat er seit heute morgen nur ca. 20 g Terra Canis gefressen :no: Ich mache mir Sorgen, weil er ja noch ein Welpe ist und was da passieren kann, wenn er nun kaum was frisst.
Was kann ich da nur tun?
Ich stelle das Essen auch immer wieder weg, und 3 Stunden später nochmal hin, aber er bleibt stur.
Leckerlies würde er sofort fressen, aber die habe ich erstmal gestrichen.
Das zweite Problem ist wie gesagt das allein bleiben.
Bobby ist so extrem anhänglich und folgt uns in jedes Zimmer.
Er muss immer bei uns sein und so wie sich mein Mann oder ich die Schuhe anziehen, weint er und hat Angst das wir gehen.
Wir haben es vor 2 Wochen immer wieder mal kurz versucht, nur das Treppenhaus raus und unten gewartet, aber er hört auch nach 10 Minuten nicht auf zu schreien und es bricht mir das Herz.
Die Nachbarn haben mich natürlich auch gleich angesprochen, warum ich meinen Hund so schreien lasse..
Mein Mann meckert auch, weil ich so gut wie kaum mehr das Haus verlasse.
Zur Arbeit vormittags nehme ich Bobby mit und wenn ich einkaufen muss, dann ist mein Mann dann eben Zuhause.
Leider ist das aber kein Zustand, weil wir so nichts mehr zusammen machen können.

Draußen spielt Bobby gerne mit anderen Hunden, aber neulich hatten wir den Junghund von unserer Bekannten für 2 Tage in Pflege und da war hier einfach nur Terror. Bobby wollte ihn einfach weghaben und war total komisch drauf, erst als sie ihn am Montag wieder abgeholt hatte, wurde er wieder zu Bobby, er ist irgendwie nur auf uns Menschen fixiert.. meiner Meinung nach zu sehr, und das möchte ich gerne für ihn etwas ändern jetzt.

Vielleicht könnt ihr mit einen Rat geben wie ich das mit dem Futter und dem allein-bleiben etvl. hinbekommen kann?


Liebe Grüße Jessica

regi
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Re: Wir brauchen ein bißchen Hilfe

Beitrag von regi »

Na der Zwerg hat Euch ja schon gut im Griff.
Thema Fressen: Habe selbst einen Terrier und wurde schon von unserer Züchterin vor dieser Marotte gewarnt. Idefix war anfangs der Meinung Trofu schmeckt nicht mehr, wenn die Packung länger als 3 Tage geöffnet ist. Ausserdem ist Idefix extrem kaufaul, darauf bin ich eingegangen und er bekommt Platinum, das weicher ist als normales Trofu. Ich würde schon ein bischen rumprobieren, was er grundsätzlich mag und dann konsequent dabei bleiben.
Bei Terriern muss man häufiger die Balance finden zwischen Verständnis und sich nicht zum Affen machen lassen. Die Kleinen können ganz schön hartnäckig und stur sein, man muss lernen sich durchzusetzen ohne übertrieben hart zu reagieren. Es gibt Menschen, die sagen Hunde fühlen sich in der Rolle des Rudelführers nicht wohl und geben die Verantwortung gerne an jemanden ab den sie respektieren. Meiner Meinung nach trifft das für kerniger Terrier nicht zu, die geben die Führungsposition nur unter Protest ab. Auch wenn Dein Hund einen schlechten Start ins Leben hatte verträgt er jetzt kein Mitleid mehr. Er hatte Glück und hat nun Dich und nun muss er sich auch in Euren Haushalt einfügen und sich an Eure Regeln halten.

Alleine bleiben ist eine andere Geschichte. Gerade, wenn ein Hund einen schlechten Start hatte, können dadurch Ängste entstanden sein, die nur langsam abgebaut werden. Anfangen solltest Du bei dem "alleine bleiben üben" mit Zimmern innerhalb der Wohnung. Du machst mal kurz die Türe hinter Dir zu und bist aber ganz schnell/unverzüglich wieder da. Das sollte häufig über den Tag verteilt passieren. Dabei wird der Hund gar nicht beachtet oder angesprochen, es ist schliesslich ganz normal und nichts Besonderes.Dann kannst Du die Zeiten ganz laaaaaangsam verlängern. Du solltest immer zurückkommen bevor der Hund anfängt zu jammern. Er darf nicht die Lernerfahrung machen "ich jammere und Frauchen kommt dann zurück". Wenn es in der Wohnung klappt, dann kannst Du Deine Ausflüge langsam in den Hausflur ausdehnen. Das braucht Geduld, mit der Brechstange, d.h. so lange alleine lassen bis er aufhört, wirst Du keinen Erfolg haben.

Grundsätzlich sollte der Kleine einige Kommandos beherrschen. Neben "Nein", "Sitz", "Platz", "Brings", sollte er auch lernen auf seinen Liegeplatz zu gehen und das Kommando "Bleib" zu befolgen. Auch kleine Hunde brauchen eine feste Hausordnung und klare Regeln.
Gruss
regi

Jessina
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Re: Wir brauchen ein bißchen Hilfe

Beitrag von Jessina »

Hallo, vielen lieben Dank für deine nette und ausführliche Antwort. :waving:
Also du hast schon Recht, ich glaube ich muss was das Futter angeht wirklich hartnäckiger sein. Das Problem ist nur, dass er am Anfang die billigen Marken bzw. die mit minderwertiger Qualität (4 % Fleisch) gefressen hat, aber sowie ich auf gutes Futter mit hohem Fleischanteil ging, fing er an zu verweigern und das geht eben bis heute so.
Ich finde das Terra Carne riecht sehr angenehm und sieht jetzt auch sehr gut aus, aber er frisst immer nur bei größtem Hunger ein paar Stücke und hungert dann eben lieber.
Ich möchte ihm allerdings auch keinen Müll füttern..
Ich versuche es einfach noch ein paar Tage mit dieser Marke..will natürlich auch nicht ständig wechseln :dizzy:

Das mit dem Alleinsein werden wir jetzt weiter üben, ich muss auch sagen, das mein Problem ist, dass ich zu viel Mitleid mit ihm habe wenn er weint.
Es ist schon Beispiel auch so, dass er vor der Tür steht wenn ich im Badezimmer bin und dort oft kratzt und weint, obwohl mein Mann auch da ist.
Besser ist es zwar schon geworden, aber er will einfach immer und überall dabei sein.
Ich werde deinen Tipp mit den Türen schließen bzw. immer wieder kurz in Zimmer gehen ab morgen mal ausprobieren. Das klingt doch sehr einleuchtend, vielen, vielen Dank!
Ich gebe dann mal bescheid, wie er sich macht.
Liebe Grüße
Jessica

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Friida
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Re: Wir brauchen ein bißchen Hilfe

Beitrag von Friida »

Ich habe selber so eine Yorkie-Mix Maus, die auch keinen optimalen Start ins Leben hatte.
Und so hart das klingt, es tut nichts zur Sache. Sie ist ein Hund und bekommt keine Sonderbehandlung.
Obwohl es manchmal schwer fällt, weil ich find sie auch extrem niedlich und wenn sie mich so anschaut.... aber man sollte sich von seinem Hund nicht tyrannisieren lassen. Und sein komplettes Leben auf den Hund abstellen.

Zum allein bleiben, wir haben das auch so gemacht wie regi. Erstmal nur in der Wohnung, einfach mal ne Tür zu. Unterbinden, dass der Hund einem ständig folgt.
Wenn er anfängt an der Tür zu kratzen, war es möglicherweise aber schon zu lange.
Schick ihn in seinen Korb, gib ihm was zu kauen und geh raus. Und komm dann gleich wieder rein. Und das vllt. 10 oder 20 mal am Tag. Irgendwann wird das Normalität, dass Du auch ohne Hund das Zimmer verlassen kannst.

Futter. Meine Hunde fressen alles. (Hauptsache viel)
Vor dem vollen Napf ist auch noch keiner verhungert. :zwink:
Wenn wirklich einer mäkelt, einer meiner Rüden wurde mir als "etwas mäklig" übergeben, dann kommt das Futter weg und es gibt bis zur nächsten Mahlzeit nichts mehr. Sowas relativiert sich ganz schnell.
Wenn er nur das billigere Futter frißt, im Grunde auch kein Problem, er wird keinen Schaden nehmen.
Übrigens schadet auch ein Wurstbrot dem Hund nicht, wenn Du willst, dass er überhaupt was frißt. Wenn Du aber willst, dass er nur sein Futter frißt, dann sollte er sowas nicht bekommen.

Ich würde auch anfangen, ihm kleine Tricks und Kommando beizubringen. Das stärkt die Bindung und das Selbstvertrauen. Meine Kleine lernt gern und schnell. Das macht ihr Spaß.

Hundebesuche. Klar, das hat ihn erstmal verstört, ein "Eindringling" in seinem Reich.
Wenn Du öfters Besuch von Leuten mit Hund bekommst oder Hunde in Pflege nimmst, würde ich das üben.
Viele Kontakte zu netten Hunden, gemeinsame Spaziergänge und dann eben auch mal mit Fremdhund in die Wohnung.
Zickereien lasse ich nicht zu. Allerdings räume ich auch alles weg, worum Streit entstehen könnte, wie Spielzeug oder Eßbares.
Zur Not wird jedem Hund erstmal ein Platz zugewiesen, bis sich die Lage beruhigt hat.

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